Aus den zentralen Aufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge ergibt sich für die SRH eine besondere Verantwortung: Wir handeln transparent und integer, gehen mit Gebührengeldern gewissenhaft um und halten uns an alle gesetzlichen Regelungen. Die Orientierung an den Bedürfnissen unserer Kundinnen und Kunden ist uns ein besonderes Anliegen und auch in der Lieferkette achten wir grundsätzlich auf die Einhaltung sozialer, ökologischer und ökonomischer Standards. Um unseren hohen Ansprüchen gerecht zu werden, berücksichtigen wir Entwicklungen, die Einfluss auf unsere Arbeit haben können. Dazu zählt insbesondere der digitale Wandel, der sowohl unsere Dienstleistungen und Arbeitsweise als auch die Kommunikation mit unseren Kundinnen und Kunden verändert. Daneben spielen auch neue und strengere Anforderungen an Compliance und ein transparentes Handeln eine wichtige Rolle. Wir haben diese Trends stets im Blick und entwickeln uns entsprechend weiter.
Chancen und Risiken im Bereich verantwortungsvoller Unternehmensführung
- Kundenzufriedenheit durch stabile Gebühren und eine hohe Dienstleistungs- und Kundenservicequalität
- Stabilisierung der Gebühren durch Effizienz, Energieeinspeisung und gewerbliche Aufträge
- Abwendung von wirtschaftlichem und juristischem Schaden durch Früherkennung von Risiken, Compliance-Verstößen und Korruption
- Förderung von Umwelt- und Sozialstandards in der Lieferkette durch eine nachhaltige Beschaffung
- Entsorgungssicherheit und Flexibilität durch eigene Anlagen
- Nachhaltiges und dauerhaft sauberes Stadtbild durch ganzheitliche Steuerung
- Steigende Kosten durch politische und gesetzliche Vorgaben (z. B. aus dem Kreislaufwirtschaftsgesetz oder durch die Einführung von CO2-Steuern für Müllverbrennungsanlagen) oder negative Entsorgungspreisentwicklung für Abfall- und Recyclingstoffe
- Sinkende Erträge für Wertstoffe wie z. B. Papier
- Höhere Beschaffungskosten durch Forderung umfangreicher Umwelt- und Sozialstandards
- Sinkende Wettbewerbsfähigkeit im Fall von Kostensteigerungen
- Verstöße gegen Menschenrechte oder Umweltstandards in der Lieferkette
- Qualitätseinbußen durch den Einsatz von Recyclingmaterialien
Frühzeitige Regelung: Unser Umgang mit der Corona-Pandemie
Um frühzeitig und angemessen auf die Corona-Pandemie zu reagieren, haben wir bereits Ende Februar 2020 den Krisenstab „Arbeitskreis Pandemie“ gegründet. Der konzernweite Krisenstab verfolgt seither die Anliegen, unsere Leistungen weiter aufrechtzuerhalten und gleichzeitig das Personal ausreichend zu schützen. Die fünf Mitglieder aus verschiedenen Arbeitsbereichen tagen je nach Notwendigkeit drei- bis siebenmal pro Woche. Die bislang rund 100 entwickelten Maßnahmen betreffen die Sicherheit der Beschäftigten, die Anwendung neuer einschlägiger Gesetzgebungen zur Pandemie, Regelungen zum Homeoffice oder die Gestaltung unserer Dienstleistungen bei den Kundinnen und Kunden vor Ort.
Nachhaltig wirtschaften
Als überwiegend durch Gebühren finanziertes Unternehmen im Eigentum der Freien und Hansestadt Hamburg orientiert sich die SRH am öffentlichen Auftrag und nicht an der Maximierung von Gewinnen.
Im Berichtsjahr betrugen die Umsatzerlöse der SRH rund 379 Mio. Euro – das sind etwa 10 Mio. Euro weniger als im Vorjahr. Insgesamt erhielten wir im Rahmen verschiedener Zuschüsse und Förderprogramme, etwa zum Ausbau der Elektromobilität oder für Forschungsvorhaben, staatliche Fördermittel in Höhe von rund 1 Mio. Euro.
Unsere Tochtergesellschaft Müllverwertungsanlage Borsigstraße (MVB) verzeichnete 2020 einen Umsatz von rund 46 Mio. Euro. Das entspricht einem Rückgang um rund 2 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr.
Umgang mit Gebühren
Für unsere hoheitlichen Aufgaben der Abfallsammlung und der Straßenreinigung in Hamburg erheben wir Gebühren. Sie sind die Basis unserer wirtschaftlichen Existenz, und ein verantwortungsvoller Umgang mit diesen Mitteln ist für uns zentral. Die SRH hat die Kosten stets im Blick und wägt alle Maßnahmen hinsichtlich Gebühren- und Kostenrelevanz entsprechend ab.
Die Kosten für die Hausmüllentsorgung setzen sich aus einer Grundgebühr und leistungsbezogenen Abgaben zusammen. Letztere sind abhängig von der bereitgestellten Tonnengröße, den Leerungsintervallen und der Abfallart. Die Abgaben können die Hamburgerinnen und Hamburger senken, indem sie ihren Müll reduzieren und konsequent trennen. Denn für die Leerung der grünen Bio- und der blauen Papiertonne wird eine sehr geringe bzw. keine zusätzliche Gebühr erhoben. Wir verfolgen das Ziel, die Gebühren auf einem stabilen Niveau zu halten und Anpassungen im Rahmen der allgemeinen Preissteigerungsrate zu halten.
Altpapier und unser Anteil aus der Hamburger Wertstofftonne werden an Verwertungsunternehmen verkauft und entlasten damit die Kostenseite der SRH. Aufgrund volatiler Wertstoffpreise und komplexer Marktmechanismen waren die Wertstofferlöse im Geschäftsjahr 2020 jedoch rückläufig. Bei einigen Fraktionen mussten sogar Zuzahlungen geleistet werden. Gewerbliche Aufträge wie die Entsorgung von Abfällen aus Krankenhäusern und der Schifffahrt liefern hingegen positive Ergebnisbeiträge und tragen mittelbar zur Stützung des Gebührenhaushalts bei. Derzeit ist noch nicht absehbar, welche Maßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie zu dauerhaften Folgekosten führen.
Ziele
Gebührenstabilität bei Wahrung umweltpolitischer Zielsetzungen
Operatives Ziel/Maßnahme | Bis | Status 2020 |
---|---|---|
Gebührenstabilität unter Berücksichtigung allgemeiner Preissteigerungen und umweltpolitischer Zielsetzungen |
∞ |
Keine Veränderung der Gebühren in der Hausmüllentsorgung; Gebührenanhebung in der Gehwegreinigung um 2,2 % zum 01.01.2020 |
Kundenorientierung
Wir handeln im Auftrag der Bürgerinnen und Bürger Hamburgs sowie unserer Gewerbekunden. Ihre Zufriedenheit ist uns besonders wichtig. Deshalb richten wir uns an ihren Bedürfnissen aus und erbringen in allen Geschäftsbereichen zuverlässige und hochwertige Leistungen. Ein Fokus liegt auf der Erweiterung unserer Angebote in digitaler Form, die unsere Kundinnen und Kunden verstärkt nutzen. Zu einem exzellenten Kundenservice gehört für uns auch, rund um die Ressourcenschonung und den richtigen Umgang mit Abfall zu informieren.
Unser Kundenservice
Unser Service Center Privatkunden (SCP) erhielt im Berichtsjahr mehr als 440.000 Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern, das sind rund 20 % mehr als im Vorjahr. Der Anstieg ist auf die Corona-Pandemie und die damit verbundene Unsicherheit in Bezug auf die Durchführung aller Dienstleistungen zurückzuführen – so häuften sich beispielsweise Fragen zu den Öffnungszeiten der Recyclinghöfe und zur Sperrmüllabholung.
Rundum mehr wert
Im Rahmen unserer jährlichen Umfrage haben im Jahr 2020 mehr als 90 % der rund 1.100 befragten Kundinnen und Kunden unsere Leistungen im Service Center Privatkunden als sehr gut oder gut bewertet – wir konnten somit die Qualität trotz des gestiegenen Anfrageaufkommens halten. Darüber hinaus erhielten unsere Beschäftigten aus dem Service Center im Berichtsjahr viele positive Rückmeldungen zu unserer Unterstützung im Rahmen der Corona-Pandemie. Diese Resonanz motiviert uns jeden Tag aufs Neue.
Vermehrt bieten wir auch Angebote digital an: Rund 110.000 Hamburgerinnen und Hamburger haben unsere Online-Abfuhrerinnerung abonniert. Unser Kundenportal nutzen bereits rund 8.000 Kundinnen und Kunden. Alle Aufträge und Änderungen können auf dieser Plattform bearbeitet werden, sei es zur Tonnengröße oder zu Leerungsintervallen. Im Jahr 2020 haben wir damit begonnen, das Portal für unsere Kunden aus der Wohnungswirtschaft freizuschalten und sie entsprechend zu schulen. In den sozialen Medien sind wir mit drei Facebook-Seiten sowie unseren Profilen auf Twitter, YouTube, Xing und Instagram vertreten. Hier hatten wir zum Ende des Berichtsjahres über 14.800 Abonnentinnen und Abonnenten.
Weil im Berichtsjahr nur wenige Bürgerinnen und Bürger unsere Informationsbroschüre in gedruckter Form angefordert haben, ist geplant, diese ab 2021 ausschließlich online bereitzustellen. Als positiven Nebeneffekt reduzieren wir auf diese Weise den jährlichen Papierverbrauch um 60 t.
Die App für ein sauberes Hamburg
Die SRH-App bündelt unsere wichtigsten Dienstleistungen. Mit der Funktion „Müllecke melden“ können die Nutzerinnen und Nutzer Verschmutzungen fotografieren und an uns melden. Mittlerweile werden uns über die Hälfte aller Verschmutzungen über diesen Kanal gemeldet – 2020 waren es täglich bis zu 165 Hinweise. Eine Bilderkennungssoftware ordnet die Meldung einer Verschmutzungsart zu. Derzeit sind dies überfüllte und schmutzige Papierkörbe, Pappe, Papier, Sperrmüll, Reifen, Big Bags, Einkaufswagen, Fahrradwracks und gelbe Säcke. So können wir die Zuständigkeiten schnell klären, den zuständigen Reinigungsteams die Aufträge elektronisch zuweisen und die Verschmutzungen in kurzer Zeit beseitigen lassen. Für das Jahr 2021 planen wir die Aufnahme weiterer Abfallkategorien, um unsere Prozesse noch effizienter zu gestalten.
Auszeichnungen für unsere Leistungen
Gute Bewertungen sind für uns ein Zeichen für die Qualität unserer Leistungen. Im Berichtsjahr haben wir für unsere Arbeit den Creativ-Preis 2020 „Dem Littering entgegenwirken“ der Sparte Abfallwirtschaft und Stadtsauberkeit des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) erhalten. Ausschlaggebend war unser umfassendes Konzept gegen das achtlose Wegwerfen von Müll im öffentlichen Raum von der Kampagne „Der beste Müll ist keiner“ bis zur bilderkennenden App.
Darüber hinaus wurden wir mehrfach für unseren Konzern- und Nachhaltigkeitsbericht 2018 und das begleitende Magazin LOOP ausgezeichnet: Beim Best of Content Marketing 2020 erhielten wir eine Gold-Auszeichnung in der Kategorie Reporting. Für die grafische Umsetzung wurden die Publikationen mit dem Red Dot Award: Brands & Communication Design 2020 geehrt.
Ziele der SRH
Ausbau digitaler Medien als zentrale Kommunikationsplattform
Operatives Ziel/Maßnahme | Bis | Status 2020 |
---|---|---|
Mind. 17.000 Follower/Abonnentinnen und Abonnenten in den Social Media |
2021 |
14.800 Follower/Abonnentinnen und Abonnenten; Ziel erweitert (zuvor: 15.000 Follower bis 2020) |
Einführung und Ausbau des Kundenportals und Digitalisierung der Kundenprozesse mit Schwerpunkt Sperrmüll und Sonderabfuhr |
2020 |
Einführung abgeschlossen |
NEU Weiterer Ausbau des Kundenportals und weiterführende Digitalisierung der Kundenprozesse mit Schwerpunkt Sperrmüll |
2024 |
Erste Kunden der Wohnungswirtschaft wurden ins Kundenportal aufgenommen und geschult |
Unternehmensentwicklung
Um Entwicklungen wie Urbanisierung, Digitalisierung und Automatisierung gerecht zu werden, setzen wir auf innovative Lösungen. Wir arbeiten daran, uns stetig weiterzuentwickeln und unsere Reinigungs- und Entsorgungsleistungen auszubauen. Dazu zählt auch eine effizientere Gestaltung unserer Prozesse. Zu diesem Zweck haben wir unsere Organisationsstruktur im Berichtsjahr angepasst. So wurde die Aufteilung nach Regionen Anfang 2021 durch die beiden Geschäftseinheiten Abfalllogistik und Reinigung abgelöst.
Durch die Zusammenführung von Grün-, Straßen- und Gehwegreinigung wurde eine Gebietsverantwortung geschaffen, die Qualität und Effizienz im Fokus hat. Durch eine neue Organisationsstruktur konnten in der Reinigung rund 100 Arbeitsplätze eingespart werden. Die betroffenen Beschäftigten konnten an anderer Stelle im Betrieb als Fluktuationsausgleich integriert werden.
Im Jahr 2021 wird das betriebliche Vorschlagswesen (BVW) um eine innovative Komponente erweitert und ein neues Ideenmanagement aufgebaut. Dadurch sollen Innovationskraft und Attraktivität der SRH für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesteigert werden. Im Rahmen des Ideenmanagements können die Beschäftigten der SRH regelmäßig Vorschläge zur Verbesserung von Prozessen – beispielsweise zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz – sowie innovative Ideen zu den strategischen Unternehmenszielen der SRH einbringen.
Veränderung unserer Zuständigkeiten und neue Aufgaben
Im Berichtsjahr haben sich Änderungen in unseren Entsorgungs- und Reinigungsleistungen ergeben. So zogen wir unsere Depotcontainer für Alttextilien aufgrund der schlechten Qualität der Einwürfe ein. Erfreulicherweise konnten wir die Ausschreibung der Reinigung von Teilen der Parkanlage Planten und Blomen gewinnen. Seit 2021 sind wir außerdem für die Reinigung des Elbstrandes auf einer Länge von rund 12 km und einer Fläche von etwa 360.000 m² zuständig.
Mit der Übernahme der Leerung der blauen Papiertonnen in Eigenregie wechselten zum 1. Januar 2020 die rund 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Betriebsteil „Blaue Tonne“ und der IT-Abteilung von unserer Tochtergesellschaft WERT GmbH zur SRH. Zum Jahresanfang 2021 haben wir dann auch die bisher von Dienstleistern durchgeführte Depotcontainersammlung von Papier, Pappe und Kartonagen übernommen. Den ursprünglich geplanten Bau und Betrieb einer Papiersortierablage haben wir aus wirtschaftlichen Gründen vorerst zurückgestellt.
Mit Auslaufen der über 20 Jahre andauernden Verbandslösungen mit dem Entsorgungsverband des norddeutschen Einzelhandels (FHE) und dem Entsorgungsverbrand des Norddeutschen Handwerks (ENH) ist in Hamburg wieder ein einheitlicher Entsorgungsstandard für alle Grundstücke gegeben und die SRH für rund 500 weitere (Gewerbe-)Grundstücke verantwortlich.
Ziele der SRH
Förderung von Innovationen
Operatives Ziel/Maßnahme | Bis | Status 2020 |
---|---|---|
Etablierung eines strukturierten Ideenmanagements |
2021 |
Neustrukturierung des betrieblichen Vorschlagswesens und Ergänzung um eine innovative Komponente zum Ideenmanagement in Arbeit |
Beteiligung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Operatives Ziel/Maßnahme | Bis | Status 2020 |
---|---|---|
Förderung des betrieblichen Vorschlagswesens zu nachhaltigen Themen |
∞ |
22 eingereichte Verbesserungsvorschläge (entspricht einer Beteiligungsquote von 0,6 %) |
Qualitätssicherung und Risikomanagement
Wir haben den Anspruch, bei allen betrieblichen Prozessen die hohe Qualität unserer Dienstleistungen sicherzustellen und kontinuierlich zu verbessern. Unser Risikomanagement identifiziert sowohl finanzielle als auch nichtfinanzielle Risiken und erarbeitet Maßnahmen, um diese zu minimieren.
Qualitätsmanagement
Das Qualitätsmanagementsystem der SRH umfasst alle Führungs-, Kern- und Unterstützungsprozesse und entspricht der international anerkannten Norm DIN ISO 9001:2015. Um unsere Reinigungsleistung zu kontrollieren und Einsätze nach Bedarf zu steuern, nutzen wir ergänzende Systeme. Sie tragen den Besonderheiten der verschiedenen Bereiche Rechnung. So garantieren wir die Sauberkeit von rund 11.000 km Fahrbahnen und Gehwegen (DSQS), von über 70 Schnellbahnhaltestellen des öffentlichen Nahverkehrs (DSQH), von über 130 öffentlichen Toiletten (DSQT) und von über 3.000 öffentlichen Grünflächen (DSQG). Durch die DIN-ISO-Zertifizierung und die damit verbundenen internen und externen Audits lassen wir die Wirksamkeit der Systeme regelmäßig überprüfen. Für die Durchführung ist der bzw. die Qualitätsmanagement- und Compliance-Beauftragte der SRH verantwortlich.
Risikomanagement
Das Zentrale Controlling dokumentiert und überwacht die Risiken der SRH und ihrer Tochtergesellschaften systematisch. Mögliche Risiken – auch im Bereich Nachhaltigkeit – bewerten wir für alle Unternehmensbereiche in regelmäßigen Abständen und vereinbaren bei Bedarf entsprechende Gegenmaßnahmen. Derzeit erarbeiten wir Maßnahmen zur Optimierung unseres Risikomanagements.
Mit Blick auf den Klimawandel sehen wir für uns Risiken in vermehrten Extremwettersituationen. Dazu zählen insbesondere Starkregen, häufigere und stärkere Stürme, extreme Schneefälle, aber auch länger anhaltende Hitzeperioden. Diese veränderten Wetterbedingungen führen zu höheren Kosten bei der Reinigung – etwa durch Aufräumarbeiten nach Stürmen oder Elbhochwasser. Zudem können sie bestehende Prozesse wie die Müllabfuhr behindern und die Arbeit unserer Beschäftigten aus dem gewerblichen Bereich erschweren. Auch auf unsere Bioabfallbehandlung am Biogas- und Kompostwerk (BKW) Bützberg haben die höheren Temperaturen Auswirkungen. Denn die daraus resultierenden trockeneren Bioabfälle reduzieren aufgrund des geringeren Gewichts den Durchsatz der Anlage und haben weniger Gasbildungspotenzial. Den genannten Risiken begegnen wir mit einer intelligenteren technischen Ausstattung.
Auch von regulativen Veränderungen zur Eindämmung des Klimawandels, etwa im Rahmen des European Green Deal oder durch nationale Gesetzgebungen, ist die SRH potenziell betroffen. Diese Veränderungen sehen wir jedoch vielmehr als Chance, um unser Geschäftsmodell weiterzuentwickeln.
Sicherheit im Straßenverkehr
Neben Risiken, die unsere Organisation betreffen, beschäftigen wir uns auch mit solchen, die durch unsere Arbeit entstehen – etwa für andere Verkehrsteilnehmende. Dafür untersuchen wir regelmäßig das Rückwärtsfahren in der Müllabfuhr, das sich bei rund 770 Straßen nicht vermeiden lässt. Für diese Straßen beurteilten wir die möglichen Gefährdungen und definierten, wie eine gefahrlose Rückwärtsfahrt gewährleistet werden kann.
Ergänzend dazu sorgen technische Abbiegeassistenten dafür, dass Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer rechtzeitig auf Personen im sogenannten toten Winkel aufmerksam werden. Um die Sicherheit von Menschen, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, zu erhöhen, haben wir bis Ende 2020 rund 420 Fahrzeuge ab 7,49 t zulässigem Gesamtgewicht mit Abbiegeassistenzsystemen ausgestattet. Außerdem haben wir unsere Großkehrmaschinen, bei denen sich der Fahrersitz auf der rechten Seite befindet, mit Kameras auf der linken Seite ausgerüstet. Neue Lkw beschaffen wir ohnehin nur noch mit Abbiegeassistenten. Zusätzlich zu den technischen Hilfsmitteln unterweisen wir alle Berufskraftfahrerinnen und -fahrer im Gebrauch der Systeme und sensibilisieren sie bei jeder Fahrzeugeinweisung für das sichere Fahren.
Ziele der SRH
Qualitätssicherung der Dienstleistungen
Operatives Ziel/Maßnahme | Bis | Status 2020 |
---|---|---|
Ausweitung der bestehenden Qualitätssicherungssysteme auf die Reinigung von Schulen |
2020 |
Aufgrund von Corona auf unbestimmte Zeit verschoben |
Optimierung der betrieblichen Prozesse durch Digitalisierung
Operatives Ziel/Maßnahme | Bis | Status 2020 |
---|---|---|
Einführung von Kassenautomaten zur bargeldlosen Zahlung und eines videogestützten Alarmsystems auf Recyclinghöfen |
2021 |
Elf der zwölf Recyclinghöfe sind mit Kassenautomaten ausgestattet; Umsetzung am Standort Kampweg (Bergedorf) erfolgt im Rahmen des Neubaus; Fertigstellung der Alarmsysteme Anfang 2021 für alle mit einem Kassenautomaten ausgestatteten Recyclinghöfe; Umsetzung der Videounterstützung in den kommenden Jahren in Abhängigkeit von Neubaumaßnahmen |
Ausstattung aller Fahrzeuge ab 7,49 t zulässigem Gesamtgewicht mit Abbiegeassistenzsystemen |
2020 |
Abgeschlossen: Ausstattung von rund 420 Fahrzeugen mit einem Abbiegeassistenzsystem |
Compliance
Als kommunales Unternehmen sind wir uns unserer Vorbildfunktion besonders bewusst. Das regel- und gesetzeskonforme Verhalten ist Basis unseres Handelns. Es umfasst die Einhaltung aller Gesetze und Vorschriften, die Abwehr von Korruption und Datenmissbrauch sowie den transparenten, sparsamen und rechtmäßigen Umgang mit öffentlichen Mitteln. Als Unternehmen der Freien und Hansestadt Hamburg halten wir uns an den Hamburger Corporate Governance Kodex (HCGK) und veröffentlichen dazu jedes Jahr eine Entsprechenserklärung. Zudem setzen wir gerade die Compliance-Rahmenrichtlinie der Freien und Hansestadt Hamburg für die öffentlichen Unternehmen um.
Unser Compliance-Management
Unser integriertes Managementsystem stellt die Einhaltung der Anforderungen an einen Entsorgungsfachbetrieb und der Regelungen zum Umweltschutz-, Arbeitsschutz- und Qualitätsmanagement (EfbV, EMAS, DIN ISO 45001, DIN ISO 9001) sicher. Die MVB verfügt über ein eigenes integriertes Managementsystem und ist nach der Entsorgungsfachbetriebe-Verordnung (EfbV), ISO 14001, EMAS III und OHSAS 18001, die ab Mitte 2021 durch die ISO 45001 abgelöst wird, zertifiziert. Unsere Tochterunternehmen integrieren wir Schritt für Schritt in das konzernweite Managementsystem. Unser Compliance-Konzept in Anlehnung an die ISO-Norm 19600 und die Compliance-Rahmenrichtlinie der Freien und Hansestadt Hamburg ist für den gesamten Konzern gültig.
Sowohl bei der SRH als auch bei den Tochtergesellschaften mit Mehrheitsbeteiligung stellt ein Gefährdungsatlas die Korruptionsgefahren für die jeweiligen Geschäftsbereiche dar. Er wird bedarfsgerecht aktualisiert. Die Informationen über Korruptionsrisiken veröffentlichen wir aufgrund von internen Vertraulichkeitsauflagen nicht. Über ein Hinweisgebersystem können Kundinnen und Kunden, Lieferanten und Beschäftigte potenzielle Regelverstöße im Bereich der SRH oder ihrer Tochtergesellschaften per Telefon, Brief oder E-Mail melden. Eingegangene Hinweise überprüfen wir umgehend.
Bereits seit 2002 ist eine Antikorruptionsbeauftragte für die Korruptionsprävention im Unternehmen tätig und der Leiter der Konzernrevision informiert den Aufsichtsrat regelmäßig über entsprechende Maßnahmen und Verdachtsfälle. Im Berichtsjahr wurden neun Verdachtsfälle von Korruption gemeldet; vier davon wurden an das Dezernat für interne Ermittlungen (DIE) abgegeben. Darüber hinaus gab es weder bei der SRH noch bei der MVB signifikante Vorfälle einer Nichteinhaltung von Umweltschutzgesetzen und -verordnungen.
Im Jahr 2020 haben wir ein EDV-System konzipiert, über das Führungskräfte automatisch Informationen über neue Gesetze oder gesetzliche Änderungen in den für sie relevanten Bereichen erhalten. Das Konzept werden wir 2021 umsetzen.
Information und Schulungen zur Korruptionsvermeidung
Alle neu eingestellten Beschäftigten werden über die Bedeutung von Korruption und ihre Vermeidung informiert. Zusätzlich müssen sie an einer Schulung zur Korruptionsprävention teilnehmen. Alle Beschäftigten der SRH müssen darüber hinaus einmal jährlich an einer Unterweisung teilnehmen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im administrativen Bereich erhalten dafür eine Online-Unterweisung, Beschäftigte aus dem gewerblichen Bereich werden durch ihre jeweiligen Vorgesetzten unterwiesen. Bei der MVB erfolgen jährliche Unterweisungen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenfalls über ein E-Learning-Portal.
Nahezu alle unsere Beschäftigten wurden zur Korruptionsprävention geschult – nicht geschult werden konnte eine geringe Anzahl dauerhaft erkrankter Personen.
Die innerbetriebliche Anordnung über die Vermeidung von Belohnungen und Geschenken schreibt fest, dass die Annahme von Belohnungen, Geschenken, Provisionen, Vorteilen oder sonstigen Vergünstigungen in Bezug auf das Amt oder die dienstliche Tätigkeit grundsätzlich verboten ist. Über unseren Newsletter, die Social Media und unsere interne Kommunikation haben wir die Öffentlichkeit und unsere Beschäftigten auch im Berichtsjahr über diese Regelungen informiert. In der Sperrmüllabfuhr ist ein entsprechender Hinweis auf der Quittung aufgeführt.
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen die Kenntnisnahme dieser Anordnung jedes Jahr schriftlich bestätigen bzw. im E-Learning-Programm dokumentieren.
Datenschutz
Mit Blick auf den Schutz der Kundendaten erfüllen wir alle gesetzlichen Rahmenbedingungen. Zentral sind die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).
Unser Datenschutzbeauftragter berät die verantwortlichen Abteilungen und zuständigen Personen von SRH und MVB zu gesetzlichen Vorschriften im Umgang mit Kunden- und Mitarbeiterdaten und zu den unternehmensinternen Regelungen und Vertraulichkeitspflichten.
Im Berichtszeitraum lag eine begründete Beschwerde vor. Es handelte sich um einen geringen Verstoß, der keine sensiblen Daten betraf. Aufgrund des Vorfalls haben wir die internen Abläufe geschärft, um eine Wiederholung zu vermeiden.
Ziele der SRH
Vermeidung von Korruption
Operatives Ziel/Maßnahme | Bis | Status 2020 |
---|---|---|
Regelmäßige Aufklärung und Schulung aller Beschäftigten |
∞ |
50 Schulungen für 511 Beschäftigte durchgeführt |
Weiterentwicklung des Compliance-Managements
Operatives Ziel/Maßnahme | Bis | Status 2020 |
---|---|---|
Erweiterung der Compliance-Schulungen um weitere Themenbereiche |
2021 |
In Umsetzung; Zeithorizont wurde aufgrund von Verzögerungen durch die Corona-Pandemie angepasst |
EDV-gestützte Bereitstellung von Informationen zu Regeländerungen für Abteilungsleitungen |
2020 |
Abgeschlossen |
NEU EDV-gestützte Bereitstellung von Informationen zu Gesetzesänderungen für Führungskräfte und Optimierung der Datenbank für interne Regelwerke für alle Beschäftigten |
2021 |
Umsetzung eines Konzepts und Ausschreibung der Leistung; Start der Überarbeitung des Organisationshandbuchs, das alle Regeln und Prozesse der SRH beinhaltet |
NEU Umsetzung der Compliance-Rahmenrichtlinie der Freien und Hansestadt Hamburg |
2021 |
In Umsetzung |
Ausbau des integrierten Managementsystems
Operatives Ziel/Maßnahme | Bis | Status 2020 |
---|---|---|
Einstieg in eine konzernweite Verbundzertifizierung für die SRH und ihre Tochterunternehmen |
2020 |
Abgeschlossen |
Sukzessive Umsetzung der konzernweiten Verbundzertifizierung für die SRH und ihre Tochterunternehmen |
2025 |
STILBRUCH als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert; Vorbereitung der ISO-9001-Zertifizierung der STR geplant |
NEU Prüfung der Einführung einer ISO-27001-Zertifizierung (Informationssicherheit) |
2021 |
In Umsetzung |
Einhaltung des Hamburger Corporate Governance Kodex (HCGK)
Operatives Ziel/Maßnahme | Bis | Status 2020 |
---|---|---|
Keine Abweichungen vom HCGK |
∞ |
Abweichungen siehe HCGK-Entsprechenserklärung |
Nachhaltige Beschaffung
Neben unserem eigenen Handeln hat auch die Geschäftstätigkeit unserer Lieferanten Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Vor diesem Hintergrund fordern wir von ihnen die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards. Als kommunales Unternehmen sind wir darüber hinaus an das öffentliche Vergaberecht gebunden, das auch Nachhaltigkeitskriterien beinhaltet. Zuständig für eine nachhaltige Beschaffung ist bei der SRH die Abteilung Zentraler Einkauf.
Beschaffungssystem
Im Jahr 2020 beschafften SRH und MVB sowie das Zentrum für Ressourcen und Energie (ZRE) zusammen mit einem Einkaufsvolumen von etwa 189 Mio. Euro (netto) Waren und Dienstleistungen bei rund 1.900 Lieferanten. Zu den gekauften Produkten zählen Arbeitskleidung, Müllbehälter, Büromaterial, Fahrzeuge und Zubehör, zu den Dienstleistungen Reinigungs-, Bau- oder Personalleistungen.
Nach dem Hamburgischen Vergabegesetz (HmbVgG) sind wir als öffentliche Auftraggeberin verpflichtet, unseren Einkauf nach ökologischen und sozialen Aspekten auszurichten. Für eine Reihe von Warengruppen nutzen wir bei der SRH und der MVB zu diesem Zweck den Leitfaden für umweltverträgliche Beschaffung der Stadt Hamburg. Ergänzend dazu ist seit 2020 die Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes zu berücksichtigen. Demnach sind in der öffentlichen Beschaffung rohstoffschonende, abfallarme, reparable, schadstoffarme und recyclingfähige Produkte zu bevorzugen, sofern keine unzumutbaren Mehrkosten entstehen.
Um unsere Einkaufsprozesse in Zukunft noch nachhaltiger gestalten zu können, haben wir im Berichtsjahr ein Monitoring für die nachhaltige Beschaffung aufgebaut. Außerdem haben wir es uns zum Ziel gesetzt, ab 2021 Kennzahlen für die nachhaltige Beschaffung allgemein sowie für ausgewählte Produktgruppen zu erfassen. Diese sollen uns helfen, weitere Potenziale für einen nachhaltigen Einkauf zu erkennen und entsprechende Maßnahmen umzusetzen.
Regionale Lieferanten
Im Berichtsjahr haben die SRH, die MVB und das ZRE rund 72 % des Auftragsvolumens an regionale, also in der Metropolregion Hamburg ansässige Unternehmen vergeben. Damit sind wir für die Region und die lokale Wirtschaft eine bedeutende Auftraggeberin. Alle Dienstleister, die unser Unternehmen beispielsweise beim Winterdienst und bei der Laubsack- und Tannenbaumsammlung unterstützen, stammen aus der Metropolregion Hamburg.
Rundum mehr wert
Sozialverträgliche Beschaffung
Bei der Beschaffung achten wir aus unserem Selbstverständnis heraus darauf, dass Sozialstandards eingehalten werden. Dafür geben SRH und MVB bei Ausschreibungen die Einhaltung sozialer Kriterien – beispielsweise die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) oder Mindestlohnregelungen – vor. Von Lieferanten sensibler Produktgruppen, definiert durch das Vergabegesetz der Stadt Hamburg, fordern wir eine entsprechende Eigenerklärung (rund 100 %). Darüber hinaus ist es unser Ziel, fair gehandelte Produkte in unserer Beschaffung zu bevorzugen, wo immer der Markt es ermöglicht. So haben wir beispielsweise insgesamt 89 % der Arbeitskleidung der SRH sozialverträglich beschafft. Dafür wählten wir einen Hersteller aus, der die Zertifizierung SA8000 – ein weltweit anerkannter Standard für die Verbesserung von Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern, auch über die ILO-Kernarbeitsnormen hinaus – nachweisen konnte. Ab 2021 wollen wir soziale Kriterien auch bei der Beschaffung von Handschuhen, Schuhen und IT-Geräten berücksichtigen.
Rundum mehr wert
Im Rahmen des Förderprogramms „Koordination kommunaler Entwicklungspolitik“ der entwicklungspolitischen Servicestelle Engagement Global (finanziert durch Mittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung [BMZ]) haben wir im Berichtsjahr eine Risikoanalyse für die SRH durchgeführt: Für rund 100 Warengruppen haben wir potenzielle negative Auswirkungen in der Lieferkette hinsichtlich Menschenrechtsverletzungen und prekärer Arbeitsbedingungen ermittelt. Für insgesamt 17 % der Warengruppen, darunter Arbeitskleidung, Schuhe und Handschuhe, IT-Geräte sowie Bau- und Reinigungsleistungen, wurde ein hohes soziales Risiko in der Lieferkette identifiziert. Im nächsten Schritt werden wir die ermittelten Risiken aus unserer Sicht bewerten und priorisieren. Dabei wird herausgearbeitet, welche Einflussmöglichkeit wir auf die Verhinderung bzw. Minimierung der identifizierten Risiken haben und mit welchen Maßnahmen wir den jeweiligen Risiken begegnen können.
Umweltverträgliche Beschaffung
Die Einhaltung ökologischer Kriterien geben die SRH und die MVB ebenfalls bei Ausschreibungen vor und fordern je nach Dienstleistung entsprechende Nachweise. Als Grundlage dafür wenden wir den Leitfaden für umweltverträgliche Beschaffung der Stadt Hamburg an. Mit der Formulierung konkreter Umweltkriterien für insgesamt rund 20 Produktgruppen stellt dieser Leitfaden eine wichtige Handlungshilfe dar. So berücksichtigten wir auch 2020 bei einer Reihe von Beschaffungen anerkannte Umweltgütezeichen wie „Blauer Engel“ oder „EU Ecolabel“ – zum Beispiel bei unseren Druckern und Multifunktionsgeräten sowie bei Reinigungsmitteln, Hygienepapier und Druckerzeugnissen.
Einsatz von recyceltem Kunststoff – Kreisläufe schließen
Mit unseren Müllbehältern fördern wir den Einsatz von Recyclingmaterial: Seit Mitte 2020 kaufen wir Restmülltonnen in den Größen 60, 80 und 120 Liter sowie Papiertonnen (120 und 1.100 Liter) ein, die die Anforderungen des Gütezeichens „Blauer Engel“ für Recyclingkunststoffe erfüllen. Damit bestehen sie mindestens zu 80 % aus sogenannten Post-Consumer-Rezyklaten (PCR) – also aus Kunststoffen, die bereits einen Lebenszyklus durchlaufen haben. Mit diesen Tonnen schließen wir sogar den Kreislauf, weil das verwendete Rezyklat fast ausschließlich aus alten Abfalltonnen stammt. Die Produktion eines solchen Behälters spart 65 % CO2-Äquivalente im Vergleich zu einem Behälter aus neuem Kunststoff. Derzeit sind 36 % der durch uns bestellten Müllbehälter durch den „Blauen Engel“ zertifiziert.
Auch unsere Abfallsäcke, die wir den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stellen oder selbst in der Reinigung verwenden, werden ausschließlich aus recycelten Kunststoffen hergestellt. Auf diese Weise verbrauchen wir keine neuen Ressourcen und führen Verpackungsabfälle einem neuen Lebensweg zu.
Veranstaltungen und Catering
Auch bei Veranstaltungen und beim Catering achten wir auf eine nachhaltige und abfallarme Gestaltung. Beispielsweise können unsere Beschäftigten ihr Essen in den Kantinen ausschließlich in wiederverwendbaren Pfanddosen aus Kunststoff mitnehmen. Zudem beschaffen wir nachhaltige Werbemittel wie Kugelschreiber, Schlüsselbänder und Festivalbeutel aus recycelten PET-Flaschen.
Bei unserer Veranstaltung Hamburg T.R.E.N.D. im Februar 2020 haben wir vollständig auf Drucksachen wie Programmhefte oder Flyer verzichtet. Darüber hinaus kamen beim Catering möglichst abfallfreie Produkte und Mehrweglösungen zum Einsatz. Für dennoch anfallende Abfälle setzten wir ein Trennsystem ein. Wir verfolgen das Ziel, dieses Zero-Waste-Konzept weiter zu optimieren und im Austausch mit der Hamburger Veranstaltungsbranche zu standardisieren.
Ziele der SRH
Anwendung von Nachhaltigkeitskriterien in der Beschaffung
Operatives Ziel/Maßnahme | Bis | Status 2020 |
---|---|---|
Beschaffung von 100 % der Arbeitskleidung nach anerkannten Nachhaltigkeitsstandards (z. B. SA8000) |
2030 |
89 % der Arbeitskleidung nach anerkannten Nachhaltigkeitsstandards beschafft |
Warengruppenanalyse zur Identifikation von Nachhaltigkeitspotenzialen |
2020 |
Abgeschlossen; Risikoanalyse zu Sozialkriterien durchgeführt; Erkenntnisse fließen in zukünftige Ausschreibungen |
Ausweitung des Einsatzes von Müllbehältern mit Gütesiegel „Blauer Engel“ |
2020 |
In Umsetzung; 36 % der bestellten Müllbehälter zertifiziert |
NEU Aufbau eines Monitoringsystems für die nachhaltige Beschaffung |
2021 |
Abgeschlossen |
NEU Umsetzung eines Projektes zur Reduzierung von Neukunststoffen in der Beschaffung |
2021 |
In Umsetzung |