Gemeinwohl

Jeden Tag setzen wir uns mit unseren Leistungen für mehr Lebensqualität und Nachhaltigkeit in Hamburg ein und handeln so im Sinne des Gemeinwohls. Wir motivieren auch die Bürger:innen, einen eigenen Beitrag zu leisten. Dafür nutzen wir zielgruppengerechte und kreative Projekte und Veranstaltungen. Neben dem Wissenstransfer beteiligen wir uns im Rahmen zahlreicher Forschungsvorhaben am Wissensaufbau im Bereich Abfallwirtschaft und entwickeln gemeinschaftlich innovative und nachhaltige Konzepte für die Kreislaufwirtschaft weiter.

Im Alltag der Stadt sammeln wir Abfälle ein und halten sie – wo immer möglich – im Kreislauf. Aus nicht recycelbaren Abfällen produzieren wir Energie. Aber damit nicht genug: Wir unterstützen die Hamburger:innen auch dabei, nachhaltiger zu leben. Dafür informieren wir über abfallarmen Konsum, initiieren Projekte zur Stadtsauberkeit und betreiben Umweltbildung und Aufklärungsarbeit für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

So können und wollen wir auf lokaler Ebene dazu beitragen, globale Herausforderungen wie den Klimawandel anzugehen und konkrete Probleme wie achtlos weggeworfene Abfälle in der Natur zu vermeiden. Unser Wissen und unsere Kompetenzen bringen wir im Rahmen internationaler Projekte auch jenseits der Stadt- und Landesgrenze ein.

Kundenorientierung

Der SRH-Konzern handelt im Auftrag der Bürger:innen Hamburgs sowie ihrer öffentlichen Auftraggebenden, Gewerbekund:innen und der Wohnungswirtschaft. Ihre Zufriedenheit ist uns wichtig und treibt uns tagtäglich an. Deshalb richten wir uns an ihren Bedürfnissen aus und erbringen in allen Geschäftsbereichen zuverlässige und hochwertige Leistungen.

Die zentrale Anlaufstelle für unsere Kund:innen ist das Service Center Privatkunden. Dort bearbeiteten unsere Beschäftigten 2023 rund 373.000 Anfragen (2022: 365.000) von Bürger:innen zu unseren Dienstleistungen.

Für einen schnellen und niedrigschwelligen Kundenkontakt weiten wir unser digitales Angebot kontinuierlich aus. Als zentrale Onlineplattform dient unser Kundenportal, über das Haus- und Wohnungseigentümer:innen sowie Akteur:innen der Wohnungswirtschaft alle Aufträge und Änderungen – von der Tonnengröße bis zu Leerungsintervallen – bearbeiten können. Rund 12.000 Privatkund:innen nutzen dieses Angebot. Auch die Services der HEG sind online erreichbar, etwa zu Themen wie der Gelben Wertstofftonne oder zu Schlüsseltresoren.

Unsere Dienstleistungen und Serviceangebote sollen möglichst für alle Hamburger:innen zugänglich sein. Um alle in Hamburg lebenden Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Bildungs- oder Einkommensniveau oder etwaigen körperlichen oder geistigen Einschränkungen erreichen zu können, setzen wir auf ein vielfältiges Informationsangebot. So stehen Informationen in diversen Formaten zur Verfügung, darunter unsere Informationsbroschüre zum Hausmüll, Flyer, Aufkleber oder Standplatzbeschriftungen in unterschiedlichen Sprachen und mit Piktogrammen. Grundsätzlich sind wir bestrebt, Menschen mit Einschränkungen möglichst mit ihren spezifischen Anforderungen zu berücksichtigen. Das gilt neben der barrierefreien Informationsvermittlung auch für die physische Zugänglichkeit von Papierkörben, Müllbehältern oder öffentlichen Toiletten.

Das Feedback unserer Kund:innen ist uns besonders wichtig. Daher bitten wir sie regelmäßig um ihre Einschätzung zu unseren Leistungen. Dafür stehen verschiedene Kanäle zur Verfügung, die von Umfragen über Hotline und App bis zu Stakeholder-Dialogen reichen. Darüber hinaus werden die Sichtweisen der Bürger:innen auch über die politischen Prozesse eingebracht, etwa bei Genehmigungsanträgen zur Umgestaltung von Anlagen.

Ein  Reiniger in Orange sammelt mit einem Müllgreifer Müll in einen grauen Plastiksack

Zufriedenheitsbefragungen

Service nach Kundenwunsch

Der beste Service ist der, den sich die Hamburger:innen wünschen. Deshalb führen wir zu unterschiedlichen Dienstleistungen Kundenzufriedenheitsbefragungen durch. Zu den Themen gehören die Reinigungsleistungen, die Arbeit der Recyclinghöfe, das Service Center Privatkunden (SCP) und unsere Stilbruch-Filialen.

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Öffne Story

An der Kundenzufriedenheitsbefragung im Jahr 2023 zum SCP nahmen rund 1.000 Befragte teil. Über 90 Prozent von ihnen gaben dem Servicecenter im Schnitt eine „Schulnote“ zwischen Eins und Zwei. Bei der Befragung zu Reinigungsleistungen lag die allgemeine Zufriedenheit mit der SRH bei 84 Prozent. Dazu haben wir im Jahr 2023 auch abgefragt, wie das Angebot der Stilbruch-Filialen verbessert werden kann. Die Antworten waren zahlreich und es gab viele gute Hinweise, wie wir unser Angebot weiterentwickeln können. Sie fließen derzeit in einen Maßnahmen-Katalog ein, der zukünftig realisiert werden soll.

Wir versuchen gute Vorschläge, die an uns herangetragen werden, auch umzusetzen. So wurde in der Umfrage zu den Recyclinghöfen im Jahr 2022 angeregt, die Öffnungszeiten zu verlängern. Heute haben die Höfe an Samstagen alle bis 17 Uhr geöffnet. Zusätzlich wird auf der SRH-Website und in der SRH-App die Wartezeit anhand eines Ampelsystems angezeigt.

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Wenn wir unsere Kund:innen befragen, dann bekommen wir oft viele positive Rückmeldungen, aber auch Hinweise dazu, was noch besser zu machen wäre. Wenn das technisch und wirtschaftlich möglich ist, realisieren wir diese Vorschläge auch.

Ronny Bornkast

Abschnittsleitung Zentrale Kundenberatung und Vertrieb/Servicecenter PK

Dieser Einsatz lohnt sich: Im Oktober 2022 wurde unser SCP mit dem „USU Future Award“ für die Entwicklung und den Einsatz unserer SRH-Wissensdatenbank ausgezeichnet. Die, die davon am meisten profitieren, sind die Menschen in Hamburg, weil sie mit Hilfe der Datenbank schneller Auskunft von den Mitarbeiter:innen im SCP erhalten.

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28.000 Anfragen
gehen pro Monat bei unserem Service Center Privatkunden telefonisch, per E-Mail, über das Kundenportal, die Homepage und die Social-Media-Kanäle ein.

Für die Aufnahme von Anregungen aus der Gruppe von Hamburger:innen, die marginalisiert sein könnten, wie Menschen mit Behinderungen oder Kinder, gibt es keine festgelegten Prozesse, aber wir nehmen Hinweise von Bürger:innen, aus der Politik und Verbänden auf und beziehen entsprechende Interessenvertretungen anlassbezogen ein.

Um uns über negative Auswirkungen zu informieren, die sich im Rahmen unserer Arbeit für Hamburg möglicherweise ergeben könnten, stehen den Menschen in der Hansestadt verschiedene Kontaktkanäle zur Verfügung. Dazu gehören unter anderem unsere Website, das Service Center, unsere App, die Social-Media-Kanäle, die Kommunikationsabteilung, unsere Hinweisgeberplattform oder der Melde-Michel, also die entsprechende Plattform der Stadt Hamburg.

Abfall- und Kreislaufwirtschaft

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Abfall ist kein Müll, sondern eine wertvolle Ressource. Nach diesem Verständnis tragen wir mit unserer täglichen Arbeit dazu bei, Abfälle zu verwerten und ihnen ein zweites Leben zu geben – ob durch den Verkauf in unseren Gebrauchtwarenkaufhäusern Stilbruch oder durch die Zuführung zu einem fach- und umweltgerechten Recycling. Auf diese Weise tragen wir zur Etablierung einer Kreislaufwirtschaft bei.

Gebrauchtwarenkaufhäuser

Ob Möbel, Elektrogeräte oder Fahrräder: Seit nunmehr 22 Jahren verkauft unsere Tochtergesellschaft Stilbruch gut erhaltene gebrauchte Gegenstände zu fairen Preisen. Damit leisten die Gebrauchtwarenkaufhäuser einen Beitrag zu Abfallvermeidung und Vorbereitung zur Wiederverwendung – den beiden höchsten Stufen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes. Die Waren stammen zum einen von den Recyclinghöfen, wo unser geschultes Personal die gut erhaltenen Gegenstände aussortiert, zum anderen werden sie von Privatpersonen in den Kaufhäusern abgegeben. Einen geringeren Anteil erhält Stilbruch aus der schonenden Sperrmüllabfuhr, bei der unsere Mitarbeitenden verwertbare Gegenstände getrennt sammeln. In den kommenden Jahren möchte Stilbruch eine weitere Filiale im Süden Hamburgs eröffnen.

Abfallsammlung

Die blaue Papiertonne, die grüne Biotonne, die gelbe Hamburger Wertstofftonne und die schwarze Restmülltonne – mit diesem Vier-Tonnen-System ermöglichen wir eine umweltgerechte Abfall- und Wertstofftrennung. Nahezu 100 Prozent der anschlussfähigen Hamburger Haushalte sind mit den vier Tonnen ausgestattet. Ausgenommen sind Haushalte, die ihren Bioabfall selbst kompostieren oder nachweislich zu wenig Platz für Papier- und Biotonne haben.

Seit 2011 untersucht die SRH regelmäßig Mengen und Zusammensetzung der Abfälle, die in privaten Haushalten anfallen und über die Regelabfuhr entsorgt werden. Nachdem schon in den Vorjahren die Menge des pro Kopf erzeugten Hausmülls in Hamburg zurückgegangen war, hat sich dieser Trend stabilisiert. So sanken die Hausmüllmengen 2022, gemessen pro Erwachsenem pro Jahr, unterhalb des Zielwertes von 200 Kilogramm um weitere 13 Kilogramm auf nunmehr 186,2 Kilogramm. Das zeigt, dass die Angebote für die Getrenntsammelsysteme für Wertstoffe Wirkung zeigen und zu einer stetigen und messbaren Reduzierung des Restmülls führen. Die Ergebnisse der Hausmüllanalyse 2022 zeigen dabei auch erstmalig einen Rückgang der Restabfallmenge. Die Auswertung der Hausmüllanalyse für das Jahr 2023 lag zum Redaktionsschluss noch nicht vor. Wir erwarten jedoch, dass sich der rückläufige Trend weiter fortgesetzt hat.

Gruppenfoto der Teilnehmenden des BIN2BEAN Forschungsvorhabens

Internationale Forschungsprojekte

Forschung für die Kreislaufwirtschaft

Um den Grad der Kreislaufwirtschaft weiter zu erhöhen, sind neue Ideen, Wege und Technologien notwendig. Deshalb beteiligen wir uns gemeinsam mit unserem Institut Hamburg Institute for Innovation, Climate Protection, and Circular Economy (HiiCCE) an verschiedenen Forschungsvorhaben zur Kreislaufwirtschaft, die in Zukunft zu mehr Nachhaltigkeit in Hamburgs Alltag beitragen sollen und von der Europäischen Kommission gefördert werden.

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Ein Großteil der Böden in der EU ist unter anderem von Erosion, dem Verlust organischer Substanzen, Kontamination und Verödung betroffen. Trotzdem werden in der EU derzeit 80 Prozent der Bioabfälle deponiert oder verbrannt, obwohl sie die Bodenfruchtbarkeit verbessern könnten. Das Forschungsvorhaben BIN2BEAN hat zum Ziel, Innovationen zur Bodenverbesserung aus Bioabfällen zu fördern. Im Hamburger „Living Lab“ unserer Tochtergesellschaft HiiCCE werden Maßnahmen erprobt, die eine bessere Abfalltrennung ermöglichen und letztlich zu sauberem Bioabfall führen, der als wertvoller Bodenverbesserer genutzt werden kann.

Das Forschungsvorhaben MoloHubs widmet sich der Herausforderung, dass bis 2050 rund 83 Prozent der Bevölkerung in Städten leben werden. Dieser Umstand führt zu einer steigenden Nachfrage nach gut organisierten Logistikprozessen in städtischen Gebieten. In Hamburg wird im Rahmen des Pilotprojekts „Nachbarschaftssammelstellen“ mit uns als Partner eine zusätzliche Lösung zwischen der Sammlung von Abfallfraktionen wie Büchern, Steckern und Kabeln zu Hause und den Recyclinghöfen erprobt.

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Seit Jahren beschäftigen wir uns damit, welche Chancen die Kreislaufwirtschaft bietet und wie die kommunale Abfallwirtschaft einen Beitrag zur Energiewende leisten kann. In den aktuellen Forschungsprojekten bringen wir unsere Expertise zu Abfallwirtschaft, Wissenschaft und Umweltberatung ein und erproben mit internationalen Partner:innen Maßnahmen und Lösungsideen.

Dr. Marco Ritzkowski

Abteilungsleiter für die Forschungsprojekte HiiCCE

HiiCCE leitet das Forschungsvorhaben „Circular Economy Office“ (CEO). Ausgangspunkt ist, dass in Europa jährlich 10,5 Millionen Tonnen Büromöbel entsorgt werden – ein Großteil davon wird thermisch verwertet oder deponiert. CEO hat sich das Ziel gesetzt, die Büromöbelbranche in Richtung Kreislaufwirtschaft zu transformieren. Zirkuläres Produktdesign, eine längere Lebensdauer der Möbel und ihre Wiederaufarbeitung sind nur einige der Punkte, mit denen sich dieses Projekt befasst.

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Institutionen arbeiten gemeinsam mit uns an den Projekten.

Recyclinghöfe

Auf den zwölf Recyclinghöfen der SRH haben die Bürger:innen Hamburgs die Möglichkeit, Abfälle und Wertstoffe abzugeben, die sie mengenmäßig oder aufgrund gesetzlicher Vorgaben nicht über das Vier-Tonnen-System entsorgen können. Hier finden unter anderem Elektroaltgeräte, Sperrmüll, Alttextilien, Grünabfall oder Altholz ihren Platz. Außerdem nehmen wir gesundheitsgefährdende Problemstoffe wie Laugen oder Säuren an und entsorgen sie fachgerecht zum Schutz von Mensch und Umwelt.

2023 nutzten wie 2022 1,3 Millionen Kund:innen das Angebot. Der Anteil der Recyclingstoffe an den abgegebenen Wert- und Reststoffen lag im Berichtszeitraum bei rund 71 Prozent. Bezogen auf Alttextilien können rund 87 Prozent wiederverwendet oder einer stofflichen Verwertung zugeführt werden. Dies ergab die letzte Sortieranalyse aus dem Jahr 2021. Diverse Recyclinghöfe werden zudem nach den neuesten abfallwirtschaftlichen Erkenntnissen modernisiert und zur Optimierung der Abläufe räumlich verändert.

Recycling und energetische Verwertung

Indem wir Wertstoffe dem Recycling zuführen, tragen wir zum Klimaschutz bei. Denn Recycling ersetzt Primärrohstoffe. Dabei arbeiten wir – wo immer möglich – daran, Rohstoffe zu erhalten und die energetische Verwertung von Abfällen zu reduzieren.

Auf das Recycling haben auch die Bürger:innen direkten Einfluss. So erhöht der zunehmende Onlinehandel den Anteil von Kartonagen in der Altpapiersammlung. Das verändert die Qualität des Altpapiers und erschwert die Herstellung von hochwertigem Recyclingpapier. Im Bioabfall können Störstoffe den entstehenden Kompost verunreinigen, was zu einem erhöhten Aufwand und Mehrkosten führt. Das geplante ZRE wird mit der Anlage zur Sortierung und stofflichen Verwertung von Hausmüll Defizite bei der Mülltrennung teilweise ausgleichen können.

Nicht-recycelbare Abfälle verwerten wir thermisch und erzeugen dabei Energie. Aus der Schlacke, die bei der Verbrennung zurückbleibt, gewinnen wir Eisen- und Nicht-Eisenmetalle als Rohstoffe. Das spart Emissionen, weil diese Stoffe sonst unter hohem Energieaufwand aus Primärressourcen gewonnen werden müssten. Die dann noch verbleibende Schlacke wird nach der Aufbereitung im Straßen- und Wegebau als Ersatzbaustoff verwendet.

Entsorgungssicherheit

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Wir gewährleisten zuverlässig und zu jeder Zeit eine umweltgerechte Entsorgung der Abfälle in ganz Hamburg. Dafür halten wir stets die notwendigen Kapazitäten bereit, um auch bei unvorhersehbaren Ereignissen wie Straßenblockaden oder einem brandbedingten Anlagenausfall unseren Auftrag erfüllen zu können. Die SRH zählt ebenso wie die MVB und die MVR zur kritischen Infrastruktur, denn mit ihren Leistungen sorgen die Unternehmen dafür, dass Abfälle verlässlich eingesammelt und verwertet und damit Gefährdungen für die Gesundheit der Bürger:innen und die Umwelt verhindert werden. Um negative Umweltauswirkungen in den Müllverbrennungsanlagen zu reduzieren, investieren wir kontinuierlich in die Modernisierung unserer Anlagen. Darüber hinaus bauen wir mit dem Zentrum für Ressourcen und Energie (ZRE) eine vorgeschaltete Sortieranlage, die Wertstoffe aus dem Hausmüll gewinnen kann, so dass sie nicht der Verbrennung zugeführt werden müssen.

Optimierung unserer Anlagen

Mit der MVB und der MVR liegen die thermische Verwertung des Hamburger Abfalls und somit ein Großteil der Entsorgungssicherheit vollständig in den Händen des SRH-Konzerns. Unsere Anlagen und Prozesse optimieren wir kontinuierlich, um effizienter zu werden und Umweltauswirkungen zu reduzieren. Beispielsweise verarbeiten wir inzwischen im BKW Bützberg alle Gärreste, die bei der Biogaserzeugung anfallen. Dabei handelt es sich jährlich um bis zu 10.000 Tonnen. So vermeiden wir weite Transportwege in andere Anlagen. Insgesamt vergären wir derzeit dort etwa 50.000 Tonnen Bio- und Grünabfälle pro Jahr. Mit der Erweiterung um eine zweite Rottehalle können wir im BKW Bützberg bis zu 70.000 Tonnen Bioabfall und 20.000 Tonnen Grünabfall vergären und zu Kompost verarbeiten.

Durch Instandhaltung und Modernisierung erhöhen wir die Energieeffizienz unserer Müllverwertungsanlagen und reduzieren ihre Schadstoffemissionen. Allein durch das bundesweit einzigartige Projekt „Erweiterte Wärmenutzung“, das bei der MVB 2024 in Betrieb geht, werden wir künftig große Mengen Treibhausgase vermeiden. Ein vergleichbares Projekt für die MVR ist in der Planungsphase. Weitere Optimierungsmaßnahmen werden in den Umwelterklärungen der MVR  und der MVB  beschrieben.

Für die Hilfsdampferzeuger der MVR und das Biomasseheizkraftwerk der MVB sind wir verpflichtet, am Treibhausgasemissionshandel nach dem Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG) teilzunehmen. Weil die bei der MVB freigesetzten Treibhausgasemissionen durch Art und Menge des nicht biogenen Anteils der verbrannten Altholzabfälle und des eingesetzten Heizöls bestimmt werden, liegen die Emissionen außerhalb unseres Einflussbereichs. Die Abgaswerte unserer Müllverwertungsanlagen überwachen wir kontinuierlich, unterstützt durch gezielte Einzelmessungen eines Messinstituts. Die Messwerte liegen zum Teil unter der jeweiligen Nachweisgrenze. Auch 2022 und 2023 lagen die emittierten Mengen ebenso wie die spezifischen, auf das Volumen bezogenen Werte teils deutlich unter den Grenzwerten.

Neues Zentrum für Ressourcen und Energie

Abfälle sortieren und recyceln oder thermisch verwerten in einem Schritt: Zu diesem Zweck errichten wir das Zentrum für Ressourcen und Energie (ZRE), eine wegweisende Kombination unterschiedlicher Anlagen. Die Sortieranlage wird jährlich bis zu 145.000 Tonnen Hausmüll behandeln. Außerdem wird das ZRE in einem thermischen Verwertungsprozess aus den Abfällen bis zu 75 Megawatt klimafreundliche Wärme und bis zu 21 Megawatt klimafreundlichen Strom für die Netze der Stadt Hamburg erzeugen. Die Beteiligung der Öffentlichkeit im Jahr 2022 endete ohne Einwendungen. 2023 begannen die Bauarbeiten.

Prof. Dr. Siechau und Umweltsenator Jens Kerstan drücken auf der ZRE-Baustelle einen roten Knopf

Zentrum für Ressourcen und Energie

Für die Zukunft: Ressourcenschutz und Energie

An der Schnackenburgallee 100 in Bahrenfeld wurde im April 2023 symbolisch mit einem ersten Bohrloch der Bau eines Pionierprojekts begonnen, das ein Meilenstein der Abfallwirtschaft sein wird.

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Mit dem Zentrum für Ressourcen und Energie – kurz ZRE – entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Müllverwertungsanlage Stellinger Moor eines der modernsten Abfallverwertungszentren Europas. Rund 9.600 Tonnen an Wertstoffen sollen hier pro Jahr durch eine mehrstufige Hausmüllsortieranlage für Recyclingprozesse zurückgewonnen werden. Zusätzlich wird das ZRE durch die thermische Abfallbehandlung auch Strom und Wärme generieren.

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Beim ZRE berücksichtigen wir die Kreislaufwirtschaft auch beim Bau der Anlage, denn wir setzen auf die Wiederverwendung vorhandener Gebäudeteile und die bestehende Infrastruktur der Müllverbrennungsanlage Stellinger Moor. Nach der Sanierung und Erweiterung des alten Müllbunkers dient dieser als Eingangstor zur neuen Abfallsortieranlage – und das ist wohl auch ein schönes Symbol für den Wandel von der Abfall- zur Ressourcenwirtschaft.

Dr. Sören Ehlers

stellvertretender Projektleiter ZRE

Damit wird das ZRE einen wichtigen Beitrag zum Ressourcenschutz leisten und zudem die Entsorgungssicherheit in Hamburg stärken. So tragen wir einen wesentlichen Teil zum Gemeinwohl und zu einem nachhaltig wirtschaftenden Hamburg bei. Technisch beeindruckend ist auch die Tatsache, dass im Winter bis zu 75 Megawatt Fernwärmeleistung ausgekoppelt und im Sommer – wenn weniger Wärme nachgefragt wird – bis zu 22 Megawatt elektrische Leistung zur Verfügung gestellt werden.

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320.000 Tonnen Abfall
können zukünftig pro Jahr im ZRE entsorgt werden.

Stadtsauberkeit

Die SRH trägt zur Aufwertung des Hamburger Stadtbildes und des öffentlichen Raums bei – sei es durch ihre Reinigungsleistungen, die Papierkörbe oder die öffentlichen Toiletten. Die Gestaltung der Stadt hat dabei großen Einfluss auf unsere Arbeit. Deshalb setzen wir uns dafür ein, schon bei der Planung und Gestaltung von Radwegen, Quartieren, Plätzen und Stadtmobiliar einbezogen zu werden. Die Umgestaltung des Verkehrsnetzes unter Berücksichtigung neuer und bestehender Fahrradwege haben wir dabei besonders im Blick. Beim Neubau und der Sanierung öffentlicher Toiletten berücksichtigen wir die Standards für Barrierefreiheit, Gendersensibilität und Denkmalschutz. Durch unsere Beteiligung können wir städtebaulich ansprechende Lösungen mitentwickeln, die in der Reinigung keine hohen Folgekosten verursachen und gleichzeitig die Ansprüche an das Stadtbild erfüllen.

Aufgaben in der Reinigung

Unsere Beschäftigten aus der Reinigung sind täglich im Einsatz. Bis zu 300 Mitarbeitende sind an den Wochenenden von April bis Oktober in Rufbereitschaft. Wir reinigen in ganz Hamburg über 7.800 Kilometer Fahrbahnen, etwa 3.300 Kilometer Geh- und rund 200 Kilometer Fahrradwege sowie 32 Quadratkilometer öffentliche Grünflächen. Auch die Leerung, Neuaufstellung und Instandsetzung von rund 21.000 öffentlichen Papierkörben fallen in unseren Aufgabenbereich. Weiterhin übernehmen wir die Entfernung wilder Müllablagerungen und die Bearbeitung von Verschmutzungsmeldungen.

2023 erhielten wir insgesamt mehr als 131.000 Verschmutzungsmeldungen, was einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (2022: 120.000) bedeutet. Die Funktion „Schmutzecke melden“ in der SRH-App ermöglicht es den Bürger:innen, uns ganz einfach per Foto auf Verschmutzungen hinzuweisen. Eine Bilderkennungssoftware ordnet dann die Meldung einer Verschmutzungsart zu. Anschließend werden die zuständigen Reinigungsteams elektronisch informiert. Im Berichtszeitraum konnten wir knapp 95 Prozent der Meldungen innerhalb von drei Arbeitstagen erledigen.

Zusätzlich zu den Meldungen der Bürger:innen kontrollieren wir auch selbst, dass Hamburg sauber bleibt: Unsere 33 WasteWatcher+ machen „Müllsünder:innen“ auf ihr Fehlverhalten aufmerksam und leiten auch entsprechende Ordnungswidrigkeitsverfahren ein. Wir wollen Verschmutzungen aber nicht nur ahnden, sondern auch dafür sorgen, dass sie gar nicht erst entstehen. Vor diesem Hintergrund haben wir 2021 das sogenannte „Clean Schnack“-Format ins Leben gerufen – eine gemeinsame Aktion der SRH, der BUKEA, der zuständigen Bezirksämter und der Polizei Hamburg. Dabei werben unsere WasteWatcher+ bei den Besucher:innen von Park- und Grünanlagen aktiv für Sauberkeit in den Anlagen und verteilen Informationsblätter, Müllsäcke und Taschenaschenbecher.

Im Auftrag von Behörden, Ämtern und Unternehmen übernehmen wir zusätzliche Aufgaben wie die Reinigung der Parkanlage Planten un Blomen sowie die Schilderreinigung in ganz Hamburg.

Zwei WasteWatcher+ am vollen Elbstrand

Reinigung Neuer Gebiete

Von Schildern, Planten un Blomen und WasteWatchern+

Wo Menschen sind, da entsteht – leider – oft auch Schmutz, Müll und Abfall. Das gilt ganz besonders für Großstädte wie Hamburg. Die Verkehrsschilder der Stadt leiden im Alltag des Verkehrs und es gibt Abfälle, die auf Straßen, in Grün- und Erholungsanlagen und Wegen achtlos liegen gelassen werden.

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Aus diesem Grund haben wir in den Jahren 2018/2019 im Rahmen eines Pilotprojekts die Reinigung von Straßen- und Verkehrsschildern in 60 Hamburger Ortsteilen erfolgreich durchgeführt, um sie sauber und verkehrssicher zu machen. Seit April 2022 kümmern wir uns um die Schilder in ganz Hamburg und reinigen die rund 200.000 Schilder sukzessive im gesamten Hamburger Stadtgebiet.

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Wir freuen uns, dass wir mit unserer Arbeit in dem entsprechenden Pilotprojekt gute Arbeit geleistet haben und ab jetzt auch für die Sauberkeit von rund 200.000 Schildern verantwortlich sind. Damit wird Hamburg noch ein Stück sauberer und attraktiver.

Fabian Fehn

Leitung Geschäftseinheit Reinigung

Wir haben darüber hinaus bei unserer SRH-App die Funktion „Schmutzecke melden“ um die Kategorie verschmutzte Schilder erweitert. Diese werden vollautomatisch via KI bei der SRH verarbeitet und zusätzlich bedarfsorientiert gereinigt. Neben den Schildern beseitigen wir auch wilde Müllablagerungen binnen 72 Stunden. Die Hamburger:innen nahmen diesen Service dankend an: Rund 131.000 Meldungen aller Art gingen im Jahr 2023 bei der SRH-App ein.

Wir sind zusätzlich auch an anderer Stelle gefragt, wenn es sauberer und ordentlicher werden soll. So haben wir mit dem Jahr 2023 die komplette Reinigung des Parks Planten un Blomen übernommen. Damit wurde die Verantwortung für die letzte Hamburger Grünanlage an die SRH übertragen, für die wir bisher noch nicht zuständig waren.

Mit den WasteWatcher+ (WW+) hat die SRH eine Arbeitseinheit von 33 Mitarbeitenden aufgebaut. Die WW+ bestreifen täglich die Hamburger Stadtgebiete, um Verschmutzungsdelikte einzudämmen und zu ahnden. Durch ihre Präsenz in hoch frequentierten Stadtgebieten und Kontrollen von „Hotspots“ werden Verschmutzungen verhindert. Pünktlich zur Freiluftsaison wurden die Befugnisse der WW+ ausgeweitet, so dass sie nun auch den Elbstrand zwischen Övelgönne bis zur Landesgrenze Wedel bestreifen. In Verbindung mit anderen öffentlichen Verantwortungsbereichen wie Polizei und Bezirksämtern nehmen die WW+ gezielt auffällige Bereiche Hamburgs ins Visier, um einen Beitrag zum sauberen Stadtbild zu erzielen.

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200.000
Schilder in Hamburg werden jetzt von uns gereinigt.

Winterdienst

Wir halten die Straßen Hamburgs frei von Schnee und Eis. Zu unseren Pflichten in der Verkehrssicherung gehört der Winterdienst auf verkehrswichtigen Straßen und Gehwegen ohne Anlieger:innen, auf ausgewählten Radwegen, an Bushaltestellen und auf belebten Fußgängerüberwegen. Damit wir bei Wintereinbrüchen sofort zur Stelle sind, ist unsere Winterdienstzentrale von Mitte Oktober bis Mitte April rund um die Uhr besetzt. Um den zunehmenden Radverkehr im Winterdienst adäquat zu berücksichtigen, haben wir das Winterdienstnetz 2021 vergrößert und optimiert. Wenn es die Wetterlage erfordert, werden alle Radstrecken mehrmals täglich geräumt und gestreut und jeweils pro Einsatz zweimal bearbeitet.

Öffentliche Toiletten

Im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg sind wir für den Neubau, den Betrieb und die Unterhaltung von 143 öffentlichen Toiletten im Stadtgebiet zuständig.

Bei unseren Neubauten setzen wir auf hochmoderne Automatiktoiletten mit selbstreinigenden Sitzbrillen, berührungsarmer Bedienung und der Möglichkeit für bargeldloses Bezahlen. Außerdem haben sich bei Neubauten unsere niedrigschwelligen Toiletten etabliert. Diese nicht von Personal betreuten Toiletten sind kostenfrei und damit leicht zugänglich. Zudem sind die Anlagen vandalismussicherer konzipiert und verhindern mit ihren sogenannten Saloon-Türen, dass sie für Übernachtungen oder andere Fehlnutzungen verwendet werden.

Die niedrigschwelligen Toiletten sowie die WC-Kabinen der Automatiktoiletten sind geschlechterneutral gestaltet. Weiterhin achten wir bei Sanierungen darauf, die Anlagen so umzurüsten, dass sie sowohl genderneutral sind als auch kulturelle Unterschiede berücksichtigen. Momentan betreiben wir insgesamt 94 genderneutrale Toiletten, unter anderem an Spielplätzen im Stadtgebiet. So können Väter und Töchter oder Mütter und Söhne sie gemeinsam nutzen.

Auch die Barrierefreiheit der Toiletten ist uns ein wichtiges Anliegen. Allerdings ist ein entsprechender Umbau aufgrund der Lage, der Umgebung oder der Vorgaben des Denkmalschutzes nicht immer möglich. Während unsere neuen Automatiktoiletten grundsätzlich barrierefrei sind, liegt der barrierefreie Anteil bei anderen neu gebauten Toiletten und solchen in Altbauten, bei denen es durch entsprechende Umbaumaßnahmen möglich ist, derzeit bei 66 Prozent. An bald zwei Standorten in Hamburg gibt es die sogenannte „Toilette für Alle”. Dieser Standard ermöglicht auch Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen die Nutzung öffentlicher Toiletten.

Seit wir die Zuständigkeit für die öffentlichen Toiletten im Jahr 2017 übernommen haben, haben rund 7,8 Millionen Menschen die Hightech-WCs und die neuen niedrigschwelligen Toiletten genutzt.

SRH-Konzern

2021

2022

2023

Gesamtstrecke zu reinigender Fahrbahnen (in km)

7.829

7.834

7.835

Gesamtstrecke zu reinigender Gehwege (in km)

3.267

3.282

3.296

Anzahl zu reinigender Grünflächen (inkl. Spielplätze)

3.052

3.070

3.084

Gesamtzahl zu leerender Papierkörbe

20.164

20.318

20.913

Anzahl öffentlicher Toiletten in der Zuständigkeit des SRH-Konzerns

134

138

143

Wissensvermittlung und soziales Engagement

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Zu einer nachhaltigen Abfallwirtschaft und einer gepflegten Stadt können alle Hamburger:innen einen Beitrag leisten. Deshalb fördern wir das Wissen über Abfallvermeidung, Wiederverwendung und die richtige Abfalltrennung unter anderem bei Führungen durch unsere Müllverwertungsanlagen, Veranstaltungen und Festen. Wir bieten Lehrmaterialien zur Umweltbildung für Schulen und kooperieren mit Bildungseinrichtungen. Ein außerschulischer Lernort ist der Energieberg Georgswerder. Dort werden von April bis November Führungen und Veranstaltungen angeboten. Auch forschen wir selbst: bei HiiCCE, einem An-Institut der Technischen Hochschule Hamburg, und einer Vielzahl von Forschungsprojekten. Darüber hinaus engagieren wir uns in sozialen Projekten im In- und Ausland.

Umweltbildung

In der Bildung sehen wir den Schlüssel für langfristig wirksame Veränderungen in der Bevölkerung im Umgang mit Ressourcen und Abfall. Die Bewusstseinsbildung für abfallwirtschaftliche Themen ist aus diesem Grund Teil unserer strategischen Ausrichtung. Wir wenden vielfältige Methoden und Formate an, die sich an den Interessen und Bedürfnissen der Menschen in ihrem Alltag orientieren. Die SRH bezieht sich auf das Konzept „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ der Vereinten Nationen und arbeitet mit anderen Bildungsakteuren zusammen, um die Rolle von außerschulischen Lernorten in Hamburg zu stärken. Unter der Maxime „Der beste Müll ist der, der gar nicht erst entsteht“ pflegen wir eine intensive Zusammenarbeit mit Schulen, Institutionen und außerschulischen Bildungsorten, um das Verständnis von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen für die Bedeutung der Entsorgungsabläufe zu fördern.

An Grundschulen bieten wir seit Jahren Lerneinheiten an, bei denen sich Kinder mit den Folgen eigenen und fremden Handelns im Zusammenhang mit der Verursachung von Müll auseinandersetzen. Zudem stellen wir kostenlose Unterrichtsmaterialien – auch in digitaler Form – etwa zu Ressourcenschutz und Kreislaufwirtschaft zur Verfügung. Um den Kleinsten die Möglichkeit zu geben, sich spielerisch mit der Entstehung von Abfall, den Abfallsorten und der Mülltrennung auseinanderzusetzen, sind wir mit unserem „Kunterbunten Müllmobil“ in Kitas unterwegs. Anhand eines von Kindern bemalten Drehtrommelfahrzeugs erklären wir, wie ein Müllauto funktioniert.

Altersgerechte Exkursionen für Schulklassen und öffentliche Führungen für alle Interessierten bieten wir auf dem Lernort Energieberg Georgswerder. 2023 besuchten mehr als 15.000 Menschen (2022: 13.500 Menschen) das Gelände mit unserem Informationszentrum. Außerdem bieten wir regelmäßig Führungen durch unsere Müllverwertungsanlagen an, bei denen wir die komplexen Zusammenhänge der Entsorgungs- und Abfallwirtschaft und die Vorgänge der thermischen Verwertung zielgruppengerecht aufbereiten und erlebbar machen.

Um alle Bürger:innen zu motivieren, Hamburg sauber und gepflegt zu halten, versuchen wir, mit einfachen Lösungen die Voraussetzungen dafür zu schaffen. Mit unserer „Zero Waste Map“-Anwendung beispielsweise können die Nutzer:innen Geschäfte finden, die beim Vermeiden von Abfall helfen. Außerdem organisieren wir mit „Hamburg räumt auf!” jedes Jahr Deutschlands größte Stadtputzaktion.

Zusammenarbeit für die Kreislaufwirtschaft

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Der SRH-Konzern sieht in der Kreislaufwirtschaft eine Schlüsselrolle, um Ressourcen und Klima wirksam zu schützen. Deshalb entwickeln wir mit verschiedenen Partner:innen neue Lösungen und fördern den Wissenstransfer. Mit der Technischen Universität Hamburg (TUHH) haben wir einen umfangreichen Kooperationsvertrag zur Kreislauf- und Ressourcenwirtschaft geschlossen, der unter anderem Forschung, Entwicklung und Lehre umfasst. Die zentrale Einrichtung ist dabei HiiCCE, das zugleich Tochtergesellschaft des SRH-Konzerns und An-Institut der TUHH ist.

Das Institut führt die Kompetenzen des SRH-Konzerns und des Instituts für Circular Resource Engineering and Management (CREM) der TUHH unter einem Dach zusammen. In dieser Konstellation bietet das HiiCCE vielseitige Lösungen für abfallwirtschaftliche Themen an, die für Kommunen, Unternehmen, Wirtschaftsvereinigungen und Nichtregierungsorganisationen, aber auch für Länderregierungen und internationale Organisationen relevant sind. 2022 hat HiiCCE zusammen mit dem Wuppertal Institut für die BUKEA eine Studie zum „Stand der Zirkulären Wirtschaft in Hamburg in einer Green Economy“ verfasst. 2023 wurden entsprechende Projektvorschläge, Maßnahmen, Chancen, Potenziale und konkrete Handlungsempfehlungen an die BUKEA übermittelt.

Das im Jahr 2021 gestartete nationale Forschungsvorhaben BAUSEP, an dem sich die SRH gemeinsam mit weiteren Partner:innen beteiligt, hat das Ziel, Recyclingrohstoffe aus Müllverbrennungsaschen und Schlacken zu erschließen und sie bei der Herstellung verschiedener Bauprodukte wie Pflastersteine und Kanalsegmente einzusetzen. Die Projektlaufzeit wurde um fünf Monate bis Mitte 2024 verlängert, um die chemischen Analysen abschließen zu können.

Prof. Dr. Siechau referiert vor einem Publikum. Es stehen vier weitere Personen mit ihm vorne.

Veranstaltungen und Messen

Wissen und Öffentlichkeit für den Wandel

Zu einer nachhaltigen Abfallwirtschaft braucht es viel Wissen – von A wie Abfallvermeidung bis Z wie zirkuläres Wirtschaften. Für den Austausch mit Branchenvertreter:innen und Stakeholdern, um uns selbst zu informieren und unsere Erfahrungen zu teilen, nutzten wir 2022 verschiedene Veranstaltungen und Messen.

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Die IFAT 2022 war eine davon. Auf dieser Weltleitmesse der Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft in München bespielten wir einen eigenen Stand und organisierten zahlreiche Informationsveranstaltungen und Diskussionsrunden. Unser abfallfreier Messestand, gestaltet mit einer Vielfalt von Stilbruch-Möbeln und Dekorationselementen, verkörpert die Idee eines nachhaltigen Messestandes und bot einen thematisch passenden Blickfang. Für Begeisterung sorgte besonders der virtuelle Rundgang durch das Zentrum für Ressourcen und Energie (ZRE), das sich gerade im Bau befindet und eine der modernsten Verwertungsanlagen sein wird.

Die Fachtagung T.R.E.N.D. – kurz für Technologie, Recycling, Energie und Nachhaltigkeit im Diskurs – haben wir zum siebten Mal gemeinsam mit der TU Hamburg veranstaltet. Unter dem Motto TRENDWENDE erlebte das Fachpublikum zahlreiche Vorträge zu Themen wie Stadtentwicklung, Kreislaufwirtschaft, nachhaltigem Konsum und zukünftigem Arbeiten. In den erstmals durchgeführten „WendeSchnacks“ tauschten alle Teilnehmenden in Gruppen über die Vortragsthemen aus. Dort brachten sie ihre eigenen Kenntnisse aus ihren eigenen Branchen ein und vertieften die Inhalte der Vorträge. 

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Im Streben nach mehr Nachhaltigkeit ist es entscheidend, Räume zu schaffen, um komplexe Themen wie die Energiewende, die Kreislaufwirtschaft und die Entwicklung nachhaltiger Produkte offen zu diskutieren. Durch solche Diskussionen inspirieren wir nicht nur andere, sondern auch uns selbst dazu, neue Wege zu erkunden und zu beschreiten.

Jessica Wilhelm

Abteilungsleiterin Umwelt- und Klimaschutz

Vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels fand im Oktober 2022 der Klimagipfel der Stadtreinigung Hamburg unter dem Motto „Kreislaufwirtschaft als Triebfeder des Gemeinwohls“ statt. Die namhaften Referent:innen aus Politik, Wissenschaft und Industrie gaben bei der eintägigen Veranstaltung einen „ungeschönten“ Blick auf die aktuelle Klimasituation. Im Kern standen Vorträge und Diskussionen zur Kreislauf- und Abfallwirtschaft. Diese zeigten auf, welchen erheblichen Beitrag die Abfallwirtschaft leisten kann, wenn es eine gezielte Förderung von Klimaschutzmaßnahmen in der Branche gibt.

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Besucher:innen waren auf unserer Fachtagung T.R.E.N.D..

Auch in anderen Forschungsprojekten suchen wir nach neuen Lösungen für aktuelle Herausforderungen. Im Projekt E-WIN testet die SRH gemeinsam mit HiiCCE und weiteren Partner:innen alternative Streustoffe, um das Radfahren im Winter attraktiver und sicherer zu gestalten. Damit unterstützen wir Hamburgs Anspruch als Fahrradmetropole. Statt Kies wurden auf zwei unterschiedlichen Teststrecken alternative Taumittel wie Kaliumacetat oder Natriumformiat aufgebracht und dabei die Umweltverträglichkeit, die Tauwirkung und das Sicherheitsempfinden der Radfahrenden untersucht. E-WIN wurde Mitte 2022 beendet. Folgeuntersuchungen mit den Hamburger Behörden werden derzeit abgestimmt.

Soziales Engagement

Neben umfassenden Aktivitäten zur Förderung der Stadtsauberkeit sowie der Abfall- und Kreislaufwirtschaft ist bei der SRH auch das soziale Engagement zentral. So unterstützen wir im Konzern verschiedene soziale Projekte. Seit 23 Jahren gehört dazu beispielsweise das Hilfsprojekt „Die Kinder vom Müllberg“ in Hamburgs Partnerstadt León in Nicaragua. Dank der Spenden unserer Mitarbeitenden erhalten dort Kinder täglich eine warme Mahlzeit, medizinische Betreuung und Nachhilfeunterricht.

2022 hat die SRH entschieden, die NEUSTART-Initiative des Hamburger Ausbildungszentrum II e. V. bis 2024 weiterhin finanziell zu unterstützen und ist dazu auch Mitglied geworden. Der Verein stellt Ausbildungsplätze für Jugendliche bereit, die einen schwachen oder gar keinen Schulabschluss haben und sozial benachteiligt sind.

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