Nachhaltigkeitsmanagement

Nachhaltigkeit ist als wesentliche Ausrichtung des Kerngeschäfts in der Konzernstrategie verankert und Leitmotiv unserer strategischen Handlungsfelder. Um uns kontinuierlich weiterzuentwickeln, identifizieren wir regelmäßig die für uns relevanten Nachhaltigkeitsthemen und entwickeln daraus Schwerpunkte und Maßnahmen.

Basierend auf der Abfallhierarchie ist es unser oberstes Ziel, Abfälle zu vermeiden und Rohstoffe zu erhalten. Erst wenn keine andere Verwertung vorgenommen werden kann, nutzen wir Abfälle energetisch und tragen damit zur umwelt- und klimagerechten Fernwärme- und Stromerzeugung in Hamburg bei. Ebenso tragen wir dafür Sorge, Fahrbahnen, Wege und Grünflächen sauber zu halten. Ohne unsere Mitarbeitenden könnten wir diese Aufgaben nicht erfüllen – ihre Gesundheit ist bei den körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten von besonders hoher Bedeutung, genauso wie ihre Zufriedenheit mit dem SRH-Konzern als Arbeitgeber.

Mit unseren Leistungen kommen wir unserem öffentlichen Auftrag der Daseinsvorsorge nach und folgen den vom Hamburger Senat festgelegten öffentlichen Interessen – im Besonderen in den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz, Arbeitsmarkt und Ausbildung. Als Unternehmen der Freien und Hansestadt Hamburg sind wir an den Hamburger Corporate Governance Kodex (HCGK)  gebunden und veröffentlichen dazu jedes Jahr eine Entsprechenserklärung. Seit 2020 sind die öffentlichen Unternehmen Hamburgs verpflichtet, alle zwei Jahre einen Nachhaltigkeitsbericht nach den Kriterien des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) zu veröffentlichen. Dem kommen wir mit unserem jährlichen Konzern- und Nachhaltigkeitsbericht nach, in diesem Jahr über einen entsprechenden DNK-Index. Gleichzeitig unternehmen wir die ersten Schritte hin zu einer Berichterstattung nach den European Sustainability Reporting Standards (ESRS).

Seit dem Berichtsjahr 2021 decken wir in der Nachhaltigkeitsberichterstattung alle konzernweiten Aktivitäten des SRH-Konzerns ab, wobei die nach dem Umweltmanagementsystem EMAS zertifizierten Unternehmen SRHMVB und MVR  zusätzlich eine Umwelterklärung veröffentlichen.

Nachhaltigkeitsorganisation

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Verantwortlich für die Entwicklung, Umsetzung und Einhaltung der für Nachhaltigkeit geltenden Anforderungen ist die Geschäftsführung der SRH. Sie schafft die organisatorischen Voraussetzungen und entscheidet über die betriebliche Unternehmenspolitik sowie über Ziele und Maßnahmen in Abstimmung mit den Aufsichtsgremien. Außerdem vertritt sie den Konzern gegenüber Dritten. Beide Geschäftsführer berichten dem Aufsichtsrat direkt über wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Themen. Ferner lässt sich der Aufsichtsrat ebenso regelmäßig von der für das Risikomanagement verantwortlichen Person über potenzielle und tatsächliche Risiken wie über Prüfungspläne und -ergebnisse der internen Revision berichten.

Der Steuerungskreis berät die Geschäftsführung darin, wie sich der Konzern vor dem Hintergrund zunehmender Komplexität externer Anforderungen zukunftssicher aufstellen kann. Die Stabsstelle Umwelt- und Klimaschutz, die 2021 gegründet wurde, ist konzernweite Ansprechpartnerin und Berichterstatterin für alle Nachhaltigkeitsaktivitäten.

Innerhalb der SRH stellen qualifizierte Beauftragte in 17 Funktionen (s. Grafik) die Einhaltung von Vorschriften und Schutzbestimmungen sicher, überwachen gefahrgeneigte Abläufe und berichten regelmäßig an die Geschäftsführung. Einige der Beauftragten sind auch für Tochtergesellschaften zuständig, die zum Teil aber auch über eigene Beauftragte verfügen.

Organigramm der Nachhaltigkeitsorganisation

Nachhaltigkeitsbezogene Anreizsysteme

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Die Vergütung der Geschäftsführung des SRH-Konzerns wird üblicherweise gemäß dem HCGK  vom Aufsichtsrat festgelegt. Eine Ausnahme gilt, wenn sich, wie aktuell, einer der Geschäftsführer in einem Beamtenverhältnis befindet. Die Vergütung orientiert sich ansonsten an der Bezahlung für vergleichbare Positionen bei anderen Gesellschaften der Freien und Hansestadt Hamburg. Sie setzt sich aus einer erfolgsunabhängigen fixen Leistungsvergütung und einer erfolgsbezogenen variablen Vergütung zusammen. Die fixe Grundvergütung bezieht sich auf das Gesamtjahr, orientiert sich am Verantwortungsbereich des jeweiligen Geschäftsführers und wird in zwölf Monatsraten ausgezahlt.

Die jährliche variable Vergütung beinhaltet neben kurzfristigen Komponenten wie dem Jahresergebnis auch langfristige Anreizwirkungen. Dafür vereinbart die Geschäftsführung mit der BUKEA jährliche Ziele. Innerhalb der Zielvereinbarung sollen zu mindestens 60 Prozent wirtschaftliche Ziele definiert werden. Für die übrigen maximal 40 Prozent sind fachliche und gesellschaftspolitische Ziele, nachhaltigkeits- und umweltpolitische Ziele sowie Ziele zur Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit zu vereinbaren. Berücksichtigt werden dabei die Kriterien des DNK. Die Geschäftsführung gibt die festgelegten Ziele an die Abteilungsleitungen weiter, die diese an die Mitarbeitenden weitertragen. Ausführlichere Angaben zur Vergütung der beiden Geschäftsführer finden sich unter dem Stichwort „Organbezüge“ im Konzernjahresabschluss. Die Aufsichtsratsmitglieder erhalten Sitzungsgeld. Ein Anreizsystem für sie besteht nicht.

Wesentlichkeitsanalyse

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Die relevantesten Nachhaltigkeitsthemen des SRH-Konzerns identifizieren und bewerten wir regelmäßig und tauschen uns darüber mit unseren Stakeholder:innen aus. Auf dieser Basis entwickeln wir unser Nachhaltigkeitsengagement und die Berichterstattung weiter. Zu unseren Stakeholder:innen zählen unsere Gesellschafterin und der Aufsichtsrat, die Politik, gemeinnützige Organisationen und Initiativen, Verbände, Wohnungswirtschaft, soziale Kooperationspartner:innen, Kund:innen, Geschäftspartner:innen, Arbeitnehmervertreter:innen sowie Wissenschaftler:innen.

Ab dem Geschäftsjahr 2025 wird der SRH-Konzern unter die Anforderung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) fallen. In Vorbereitung auf diese neue Offenlegungspflicht von Nachhaltigkeitsinformationen haben wir im Berichtsjahr 2023 die Wesentlichkeitsanalyse validiert. In diesem Prozess hat ein Projektteam der SRH gemeinsam mit dem Steuerungskreis die 14 für die SRH wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen überarbeitet, die in Zeiten globaler Herausforderungen von wesentlicher Relevanz für die Geschäftstätigkeit des SRH-Konzerns sind. Dabei wurden einige Themen inhaltlich oder sprachlich geschärft. Bereits im Rahmen dieser Validierung wurden erste Ansätze des neuen europäischen Berichtsstandards ESRS und damit einhergehende Themen integriert.

Für 2024 planen wir die Durchführung einer umfangreichen Wesentlichkeitsanalyse gemäß ESRS unter Einbeziehung der Perspektiven unserer wichtigen Stakeholder:innen. So wollen wir Herausforderungen und Verbesserungspotenziale im Rahmen unserer Unternehmensaktivitäten identifizieren und unsere Ziele entsprechend weiterentwickeln. Der Austausch mit diesen Anspruchsgruppen wird ein zentraler Baustein in der Ermittlung von Auswirkungen, Risiken und Chancen unserer Geschäftstätigkeit sein.

Wesentliche Themen nach Handlungsfeldern

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Die für den SRH-Konzern 14 wesentlichen Themen haben wir unseren vier strategischen Handlungsfeldern wie folgt zugeordnet:

Organigramm der Handlungsfelder der SRH

Der SRH-Konzern steht für eine verantwortungsvolle Unternehmensführung und nachhaltiges Wirtschaften. Regeltreues Verhalten, transparente Kommunikation, nachhaltige Gebührenentwicklung sowie sozial- und umweltverträgliche Lieferantenbeziehungen sind Grundlage für unsere tägliche Arbeit. Um dem zunehmenden wirtschaftlichen Druck in allen Leistungsbereichen erfolgreich zu begegnen, sind weitere Effizienzsteigerungsmaßnahmen unumgänglich. So erschließen wir neue Geschäftsfelder und Marktsegmente, verschlanken Prozessabläufe, bauen Vertriebsaktivitäten im gewerblichen Bereich aus und entwickeln uns zielgerichtet zu einem modernen Ent- und Versorgungsunternehmen. Der dafür erforderliche Kulturwandel hat bereits begonnen. Die dazugehörigen wesentlichen Themen sind:

  • Unternehmensentwicklung und neue Geschäftsfelder
  • Werte und Compliance
  • Verantwortungsvolles Wirtschaften

Unternehmensentwicklung und neue Geschäftsfelder

Äußere und innere Einflüsse bestimmen maßgeblich die Entwicklung des SRH-Konzerns und fordern eine stetige Weiterentwicklung von Geschäftsbereichen und den Ausbau eigener Leistungen. Angesichts des rasanten technischen Fortschritts entwickeln, testen und nutzen wir Technologie- und Prozessinnovationen, die zu mehr Effizienz, Kundenorientierung und Nachhaltigkeit führen. Eine zentrale Rolle spielt die Digitalisierung und Automatisierung unserer Prozesse. Dazu zählt auch, innovative Geschäftsfelder zu erschließen, offen für neue Aufgaben zu sein und Maßnahmen zu ergreifen, mit denen wir uns zukunftstauglich aufstellen. So wollen wir mit Weitsicht und Mut die Transformation angehen, unsere Position als größter Dienstleister Hamburgs auf dem Gebiet der Abfallwirtschaft und Stadtsauberkeit festigen und Vorbild für andere Unternehmen sein.

Werte und Compliance

Unsere Vorbildfunktion als kommunales Unternehmen verbinden wir mit dem Anspruch, dass Bürger:innen, Politik und Kund:innen in Hamburg sowie Geschäftspartner:innen auf unsere Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit, Transparenz und Kompetenz vertrauen. Deshalb sind der Austausch und die Kommunikation mit diesen Anspruchsgruppen für uns von zentraler Bedeutung. Mit unserem Compliance-Systeme stellen wir sicher, dass alle Beschäftigten sämtliche für uns geltenden Gesetze und Richtlinien einhalten. Wir schulen alle neu eingestellten Personen zu regelkonformem Verhalten und zur Korruptionsprävention. Die Datenschutzbeauftragten beraten die Mitarbeitenden zu den gesetzlichen Vorschriften im Umgang mit Kunden- und Mitarbeiterdaten. Darüber hinaus ist für uns die Vermittlung unserer Werte wichtig: Wertschätzung, Ehrlichkeit und Loyalität.

Verantwortungsvolles Wirtschaften

Verantwortungsvolles Wirtschaften bedeutet für die SRH an erster Stelle, verantwortungsvoll mit öffentlichen Geldern umzugehen. Unsere Gebühren passen wir lediglich im Rahmen nicht zu verhindernder oder nicht auszugleichender Kostensteigerungen sowie unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Veränderungen und der Anforderungen des Klimaschutzes an. Wir agieren dabei grundsätzlich nachhaltig und solide. Diese Haltung spiegelt sich auch darin wider, wie wir Waren und Dienstleistungen einkaufen. Unser Beschaffungssystem zeichnet sich durch Regionalität und zunehmend auch durch die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien aus. Mögliche Risiken in der Lieferkette und allen anderen Bereichen unserer Geschäftstätigkeit überwachen und bewerten wir systematisch und ergreifen, sofern nötig, Gegenmaßnahmen.

Der SRH-Konzern handelt überwiegend im öffentlichen Auftrag und trägt mit seinen Aktivitäten maßgeblich zur Daseinsvorsorge im Sinne einer langfristigen Entsorgungssicherheit und flächendeckender Stadtsauberkeit bei. Dazu gehört der Aufbau einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft und die Förderung der Lebensqualität in unserer Stadt. Die daraus resultierenden ökologischen Effekte, wie saubere Luft oder geringere Verschmutzung durch Abfall, sind in Hamburg für alle Bürger:innen spürbar. Gleichzeitig motivieren wir unsere Kund:innen durch gezielte Wissensvermittlung – zum Beispiel bei Führungen – und zielgruppengerechte Projekte, selbst einen Beitrag für unsere Umwelt zu leisten. Wesentliche Themen im Kontext unserer ausgeprägten Gemeinwohlorientierung sind:

  • Kundenorientierung
  • Abfall- und Kreislaufwirtschaft
  • Entsorgungssicherheit
  • Stadtsauberkeit
  • Wissensvermittlung und soziales Engagement

Kundenorientierung

Wir handeln im Auftrag der Bürger:innen Hamburgs sowie unserer öffentlichen und gewerblichen Auftraggeber:innen. Eine hohe Kundenzufriedenheit erreichen wir, indem wir zuverlässige und hochwertige Leistungen zu angemessenen Preisen in allen Geschäftsbereichen erbringen und einen exzellenten digitalen und analogen Kundenservice bieten. Dabei orientieren wir uns an den Bedürfnissen unserer Kund:innen und bitten sie in vielen Bereichen regelmäßig um ihre Einschätzung.

Abfall- und Kreislaufwirtschaft

Unsere Aufgaben erfüllen wir im Sinne der Kreislaufwirtschaft und berücksichtigen dabei die fünfstufige Abfallhierarchie des Kreislaufwirtschaftsgesetzes. Wir betrachten Abfall nicht als Müll, sondern als wertvolle Ressource. Zu Abfallvermeidung und Wiederverwendung tragen die zwei Gebrauchtwarenkaufhäuser von Stilbruch bei. Mit dem Vier-Tonnen-System und unseren zwölf Recyclinghöfen sammeln wir Abfälle und ermöglichen eine gute Sortierung. Aus vielen getrennt erfassten Fraktionen wie Metallen, Papier, Kompost oder Kunststoffen werden Sekundärrohstoffe hergestellt, die Primärressourcen ersetzen. Diese Mengen halten wir als Unternehmen der Ressourcenwirtschaft verstärkt im Kreislauf.

Entsorgungssicherheit

Im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg gewährleisten wir, dass Abfälle in Hamburg heute und in Zukunft, auch in herausfordernden Situationen wie einer Pandemie, umweltgerecht entsorgt werden. Das beinhaltet eine effektive, langfristige und flexible Bereitstellung von Kapazitäten zur stofflichen oder energetischen Nutzung und Behandlung von Abfällen. Wir arbeiten kontinuierlich an der Optimierung unserer Anlagen, um die Energieeffizienz zu steigern und Emissionen zu reduzieren.

Stadtsauberkeit

Wir sind Ansprechpartner zu allen Fragen der Stadthygiene und -sauberkeit in Hamburg. Mit der Reinigung von öffentlichen Straßen, Geh- und Radwegen, Plätzen, Parks, Grünflächen, Stränden, Spielplätzen und Depotcontainern sowie unserem Winterdienst tragen wir zu einer sauberen, sicheren und funktionierenden Infrastruktur bei. Auch mit unseren Papierkörben, den öffentlichen Toiletten und der Entwicklung von Stadtmobiliar in Zusammenarbeit mit unseren Partner:innen gestalten wir das Erscheinungsbild der Stadt mit. Unser Anliegen ist es, den öffentlichen Raum weiter aufzuwerten und die Stadt Hamburg noch lebenswerter zu machen.

Wissensvermittlung und soziales Engagement

Über unser Kerngeschäft hinaus verstehen wir die Entwicklung hin zu einer nachhaltigeren Abfallwirtschaft und einer gepflegten Stadt als Gemeinschaftsaufgabe. Unser Ziel ist es, nicht nur über abfallwirtschaftliche Themen zu informieren und dafür zu sensibilisieren, sondern zukunftsfähiges und verantwortungsbewusstes Denken und Handeln zu fördern. Dabei bedienen wir uns digitaler Angebote und Beratungsmöglichkeiten für Lehrende und Multiplikator:innen sowie eigener Fachsymposien. Ebenfalls zentral ist unser soziales Engagement.

Ob durch unsere Anlagen, Fahrzeuge oder Gebäude – wir verbrauchen Ressourcen und stoßen Emissionen aus. Für den Schutz von Umwelt und Klima arbeiten wir mit durchdachten Konzepten und innovativen Lösungen daran, negative Auswirkungen bestmöglich zu reduzieren. Der SRH-Konzern leistet mit klimafreundlich produzierter Energie einen bedeutsamen Beitrag zur Fernwärmeversorgung Hamburgs und zum Kohleausstieg und beteiligt sich dadurch an der Energie- und Wärmewende. Bei diesen herausfordernden Aufgaben orientieren wir uns an unseren wesentlichen Themen in diesem Bereich:

  • Klimaschutz
  • Energieerzeugung
  • Ressourcennutzung

Klimaschutz

Der SRH-Konzern will – früher als von der Stadt Hamburg gefordert – einen klimaneutralen Geschäftsbetrieb bis 2035 erreichen und hat in diesem Zuge ein Klimaschutzkonzept erstellt. Vor allem unsere Anlagen, Fahrzeuge und Gebäude nehmen natürliche Ressourcen in Anspruch. Wir arbeiten deshalb kontinuierlich daran, ihren Energieverbrauch und damit den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Das berücksichtigen wir auch bei Geschäftsreisen und Dienstfahrten.

Energieerzeugung

Der SRH-Konzern ist einer der größten Energieerzeuger Hamburgs: Mit unseren Anlagen produzieren wir aus Abfall und Biomasse klimafreundliche Energie wie Biogas, Strom, Prozessdampf und Wärme sowie perspektivisch synthetische Kraftstoffe. In Hamburg wird schon seit mehr als 20 Jahren kein Hausmüll mehr auf Deponien entsorgt, aber noch immer nutzen wir das in den Altablagerungen entstehende Gas zur Energieerzeugung. Unser Biogas- und Kompostwerk Bützberg verarbeitet Bio- und Grünabfall zu Biogas und hochwertigem Kompost.

Ressourcennutzung

In unseren Anlagen, Werkstätten und Büros nutzen wir verschiedene Ressourcen, deren Verbrauch wir durch Maßnahmen im betrieblichen Umweltschutz immer weiter reduzieren wollen. Die Weiternutzung vorhandener Produkte, Instandhaltung und Reparatur ziehen wir der Neubeschaffung vor. Beim Einkauf achten wir auf ressourcenschonende Materialien. Für alle Abfallarten haben wir selbstverständlich geregelte Entsorgungswege etabliert. Im Alltag bedeutet betrieblicher Umweltschutz zum Beispiel auch, sorgsam mit Wasser und Abwasser umzugehen oder unsere Liegenschaften energetisch zu modernisieren.

Die Beschäftigten des SRH-Konzerns sind jeden Tag für alle Menschen in ganz Hamburg da. Damit sie ihre Aufgaben möglichst gut erledigen können, fördern wir ihre individuellen Fähigkeiten und achten auf ihr Wohlergehen. Das macht den SRH-Konzern als verantwortungsbewussten Arbeitgeber aus. Die Personalgewinnung ist in vielen Bereichen, in denen ein Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften herrscht, eine Herausforderung. Mit innovativen Recruiting-Wegen sowie Schulungs- und Ausbildungsformaten wirkt der SRH-Konzern dem entgegen. Die wesentlichen Themen in diesem Bereich haben einen festen Platz in der Unternehmensstrategie:

  • Arbeitgeberattraktivität
  • Arbeits- und Gesundheitsschutz
  • Chancengerechtigkeit

Arbeitgeberattraktivität

Qualifiziertes und motiviertes Personal ist für den SRH-Konzern ein zentraler Erfolgsfaktor. Deshalb entwickeln wir uns kontinuierlich zur Arbeitgebermarke. Wir sind ein Unternehmen, das viele Hamburger:innen kennen und schätzen. Unseren guten Ruf nutzen wir ebenso wie attraktive Rahmenbedingungen zur Personalgewinnung und -bindung. Zentrale Faktoren sind neben der Vergütung die Einbindung der Mitarbeitenden in die Gestaltung des Unternehmens und gute Entwicklungsmöglichkeiten.

Arbeits- und Gesundheitsschutz

Ein großer Teil unserer Beschäftigten übt körperlich anspruchsvolle Tätigkeiten aus. Wir engagieren uns deshalb besonders für die Prävention von Unfällen und Krankheiten und damit für einen sicheren Arbeitsplatz und gesunde Mitarbeitende. Mit Bewegungs- und Ernährungsangeboten für unterschiedliche Berufsgruppen fördern wir die Gesundheit unserer Beschäftigten. Unser Betriebliches Eingliederungsmanagement unterstützt Mitarbeitende nach längeren gesundheitlich bedingten Ausfallzeiten und ist auch präventiv tätig, etwa mit psychosozialen Beratungen.

Chancengerechtigkeit

Jeder Mensch ist einzigartig und das gilt auch für unsere rund 4.000 Beschäftigten mit unterschiedlichen Biografien, Herkünften und Geschlechtern. Wir schaffen ein Arbeitsumfeld, das gleichermaßen von Chancengerechtigkeit und Fairness für alle geprägt ist. In den vergangenen Jahren ist es uns gelungen, den Frauenanteil unter unseren Beschäftigten zu erhöhen, unter anderem, indem wir die Vereinbarkeit von Berufsleben und privaten Lebenskonzepten fördern. Zur Chancengerechtigkeit zählt für uns auch, dass Stellen ausdrücklich mit Menschen besetzt werden, die zum Beispiel lange arbeitssuchend waren oder geflüchtet sind.

Sustainable Development Goals

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Mit unseren wesentlichen Themen und den Fortschritten, die wir in diesen Bereichen machen, leisten wir auch einen Beitrag zum Erreichen der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, kurz SDGs). Dabei legen wir einen klaren Fokus auf diejenigen der 17 SDGs, die in unserem Einflussbereich liegen.

Die SDGs geben den Rahmen vor, wie wirtschaftliche Entwicklung und soziale Gerechtigkeit verwirklicht werden können, ohne dabei die ökologischen Grenzen der Erde zu überschreiten. Alle gesellschaftlichen Akteur:innen sind dazu angehalten, zum Erreichen der Ziele beizutragen. Während mehrerer Workshops mit internen und externen Stakeholder:innen haben wir folgende acht SDGs identifiziert, zu denen der SRH-Konzern mit seinem Kerngeschäft den größten Beitrag leistet. Diese Ziele sind auch Bestandteil der Unternehmensstrategie.

Wir fördern Bildung für nachhaltige Entwicklung von klein auf

Deshalb engagieren wir uns im Rahmen unserer umweltpädagogischen Aufgaben in Kindergärten und Schulen, damit der nachhaltige Umgang mit Ressourcen fester Bestandteil der Schulbildung wird.

 

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Von 2019 bis 2030 möchten wir insgesamt 100.000 Kinder und Jugendliche mit unseren Bildungsmaßnahmen für nachhaltige Entwicklung erreichen.

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Seit 2019 haben wir knapp 22.000 Kinder und Jugendliche erreicht – unter anderem mit dem „Kunterbunten Müllmobil“  und kostenlosen Unterrichtseinheiten in Grundschulen. Durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist vor allem in den Jahren 2020 und 2021 die Zahl der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen nicht so stark gestiegen wie geplant. Der Bereich Umweltbildung ist von der Norddeutschen Partnerschaft – einem Zusammenschluss norddeutscher Bundesländer – zertifiziert worden. Das Zertifikat „norddeutsch und nachhaltig“ (kurz: nun) erhalten Akteur:innen, die nach dem Konzept von Bildung für eine nachhaltige Entwicklung arbeiten.

Mit diesen wesentlichen Themen leisten wir einen Beitrag zum SDG 4:

  • Wissensvermittlung und soziales Engagement
  • Arbeitgeberattraktivität
     

Wir bauen, sanieren und betreiben öffentliche Toiletten in Hamburg

Die Toiletten gestalten wir soweit möglich im Rahmen von Sanierungen barrierefrei und genderneutral. Auch die neuen SRH-Automatiktoiletten sind barrierefrei zugänglich, nach DIN18040 behindertengerecht ausgebaut und zudem genderneutral und für Menschen aller Religionen benutzbar. Mit unseren bedarfsgerechten Anpassungen der Reinigungsintervalle erhöhen wir die Sauberkeit laufend.

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Bis 2030 möchten wir Barrierefreiheit bei 100 Prozent unserer Toiletten gewährleisten.*

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2023 waren 66 Prozent (2022: 61 %) unserer Toiletten barrierefrei. Bereits 43 öffentliche Toiletten wurden an der Außenfassade mit Trinkbrunnen ausgestattet, die in den frostfreien Monaten von uns betrieben werden. Die Wasserqualität wird regelmäßig durch ein unabhängiges Unternehmen überprüft.
Mit diesen wesentlichen Themen leisten wir einen Beitrag zum SDG 6:

  • Stadtsauberkeit
  • Ressourcennutzung

 

*Die Bezugsgröße ist dabei die Zahl der neu gebauten Toiletten und Altbauten, bei denen durch Sanierungen Barrierefreiheit möglich ist. Ausgenommen hiervon sind Örtlichkeiten mit besonderen Nutzungsanforderungen.

Wir erzeugen regenerative Energie für Hamburg

Energie gewinnen wir zum einen aus der energetischen Verwertung von Abfall, Altholz und Deponiegas, zum anderen durch Solarthermie- und Photovoltaikanlagen auf eigenen Betriebsplätzen und Liegenschaften.

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Bis 2030 möchten wir die Erzeugung erneuerbarer Energie ausbauen und insgesamt 50 Prozent mehr Energie aus Abfallverwertung*, Deponiegas und Photovoltaik gewinnen.**

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2023 haben wir insgesamt rund 1,3 Mio. Megawattstunden (2022: 1,3 Mio. MWh) Energie eingespeist. Davon waren rund 57.000 Megawattstunden (2022: 180.000 MWh) erneuerbare Energie. Der starke Rückgang im Vergleich zum Vorjahr lässt sich auf einen notwendigen Umbau für das Projekt „Erweiterte Wärmenutzung“ in der MVB zurückführen. Hierfür war eine Linie von April 2023 bis zum Jahresende außer Betrieb. Zukünftig gilt entsprechend neuer Gesetzgebung (Wärmeplanungsgesetz und Novelle des Gebäudeenergiegesetzes, seit 1.1.2024 in Kraft) die in Müllverwertungsanlagen erzeugte Fernwärme vollständig als klimaneutral.
Mit diesen wesentlichen Themen leisten wir einen Beitrag zum SDG 7:

  • Unternehmensentwicklung und neue Geschäftsfelder
  • Klimaschutz
  • Energieerzeugung

 

* Altholz und Bioabfall; inklusive erneuerbarer Energie aus dem Zentrum für Ressourcen und Energie und der Müllverwertungsanlage Borsigstraße

** Basisjahr: 2019

Wir setzen uns für sichere und gesunde Arbeitsbedingungen ein

Chancengleichheit, Arbeitssicherheit und der Gesundheitsschutz unserer Beschäftigten sind für uns selbstverständlicher Teil des Alltags. Wir bieten langfristige Arbeitsplätze mit geschlechtsunabhängiger Entlohnung.

 

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Unsere anzeigepflichtigen Arbeitsunfälle pro 100 Beschäftigten der SRH möchten wir bis 2030 auf unter 5,0 jährlich senken.*

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Im Jahr 2023 hatte die SRH 6,5 anzeigepflichtige Arbeitsunfälle (pro 100 Beschäftigte) (2022: 5,2). 
Mit diesen wesentlichen Themen leisten wir einen Beitrag zum SDG 8:

  • Arbeits- und Gesundheitsschutz 
  • Arbeitgeberattraktivität
  • Chancengerechtigkeit

 

*Durch die Vielzahl unterschiedlicher Tätigkeiten variiert die Anzahl der anzeigepflichtigen Arbeitsunfalle zwischen unseren Tochterunternehmen stark. Daher bilden wir hier der Konsistenz halber lediglich die Arbeitsunfalle der SRH ab, die den überwiegenden Anteil des Personals beschäftigt.

Wir entwickeln innovative Lösungen für die Abfallwirtschaft der Zukunft

Dazu bringen wir unsere Kompetenzen und Erfahrungen in wissenschaftliche Forschungsprojekte ein. Wir fördern Innovationen im Unternehmen, mit denen wir die Abfallwirtschaft sauberer und umweltverträglicher gestalten können.

 

Zielfahne Ziel

Im Jahr 2030 soll das HiiCCE als An-Institut der Technischen Universität Hamburg wichtiger Impulsgeber und Vordenker auf dem Gebiet der Kreislaufwirtschaft sein und national und international Projekte steuern.

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Zurzeit stehen drei wichtige EU-Forschungsvorhaben im Zentrum der Arbeit: Das Projekt BIN2BEAN beschäftigt sich damit, Bioabfälle besser zu trennen und den sauberen Bioabfall als wichtigen Bodenverbesserer zu nutzen. Das Forschungsvorhaben MoloHub untersucht, wie Logistikprozesse in Städten zukünftig noch besser organisiert werden können. „Circular Economy Office“ widmet sich als Forschungsvorhaben dem Ziel, die Büromöbelbranche zu einem wichtigeren Teil der Kreislaufwirtschaft zu machen.
Mit diesen wesentlichen Themen leisten wir einen Beitrag zum SDG 9:

  • Unternehmensentwicklung und neue Geschäftsfelder
  • Wissensvermittlung und soziales Engagement 
  • Ressourcennutzung

Wir kümmern uns um eine lebenswerte Stadt

Wir senken die von der Abfallwirtschaft ausgehende Umweltbelastung – mit besonderer Aufmerksamkeit für die Luftqualität. Deshalb investieren wir in Fahrzeuge mit alternativen Antrieben, die emissionsarm und leise auf Hamburgs Straßen unterwegs sind. Zudem betreiben wir moderne, effiziente, umweltverträgliche Anlagen, die den Ausstoß von Luftschadstoffen gering halten und Schadstoffe im Abfall reduzieren.

 

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Bis 2030 werden 100 Prozent der Fahrzeuge in unserer Pkw- und Kleintransporter-Flotte elektrisch betrieben sein.*

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2023 beträgt der Anteil an Fahrzeugen mit alternativen Antrieben bei den Pkw und Kleintransportern der SRH 84 Prozent (2022: 72 %).
Mit diesen wesentlichen Themen leisten wir einen Beitrag zum SDG 11:

  • Klimaschutz 
  • Unternehmensentwicklung und neue Geschäftsfelder
  • Stadtsauberkeit

 

*Aufgrund stark unterschiedlicher Rahmenbedingungen lassen sich die Ziele der Tochterunternehmen derzeit noch nicht sinnvoll zu einer Gesamt-Zielvereinbarung im SRH-Konzern zusammenfassen. Die hier abgebildeten Werte beziehen sich auf die Fahrzeuge der SRH, die den überwiegenden Anteil an Fahrzeugen im Konzern stellt.

Wir fördern abfallarmen Konsum in Hamburg und schließen Stoffkreisläufe

Dazu stellen wir Angebote und Informationen zur Abfallvermeidung und Mülltrennung bereit, um das Abfallaufkommen, insbesondere von Restmüll, in Hamburg zu reduzieren. Zudem schaffen wir Formate, mit denen wir die Zusammenarbeit von Industrie, Handel, Politik und Wissenschaft zur Kreislaufwirtschaft fördern.

 

Zielfahne Ziel

Bis 2030 möchten wir die Restmüllmenge in Hamburg pro Kopf auf deutlich unter 200 kg pro Jahr senken.

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Im Jahr 2022 lag die Restmüllmenge pro Kopf in Hamburg bei 186,2 Kilogramm. Damit ist der Wert um weitere 13 Kilogramm gegenüber dem Vorjahr gesunken und bleibt somit unterhalb der 200-Kilogramm-Grenze. Die Auswertung der Hausmüllanalyse für das Jahr 2023 lag zum Redaktionsschluss noch nicht vor. Wir erwarten jedoch, dass sich der rückläufige Trend auch 2023 weiter fortgesetzt hat.

Mit diesen wesentlichen Themen leisten wir einen Beitrag zum SDG 12:

  • Abfall- und Kreislaufwirtschaft
  • Klimaschutz
  • Wissensvermittlung und soziales Engagement
  • Ressourcennutzung

Wir reduzieren unsere CO₂e-Emissionen

Wir erzeugen mit der energetischen Verwertung von Abfällen klimaneutrale Abwärme, die wir in das Hamburger Fernwärmenetz einspeisen. Die Treibhausgasemissionen unserer Anlagen, Fahrzeuge und Gebäude reduzieren wir stetig durch Effizienzmaßnahmen und die Nutzung neuer, innovativer Technologien.

 

Zielfahne Ziel

Bis zum Jahr 2035 wollen wir als Konzern klimaneutral sein. Damit möchten wir unser Ziel der Klimaneutralität fünf Jahre früher erreichen, als es die Freie und Hansestadt Hamburg für öffentliche Unternehmen einfordert.

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Mit der im Jahr 2021 abgeschlossenen ersten Klimabilanz haben wir konzernweit unsere Auswirkungen auf das Klima umfassend nach dem GHG Protocol analysiert. Im Anschluss entwickelten wir ein Klimaschutzkonzept zur Umsetzung von Maßnahmen, um den Ausstoß von CO2e-Emissionen zu vermeiden beziehungsweise zu reduzieren. Zu den umgesetzten Maßnahmen gehören die Machbarkeitsstudie zur CO₂-Abscheidung an den Müllverwertungsanlagen sowie die sukzessive Umstellung des Fuhrparks auf alternative Antriebe. Die Klimabilanz schreiben wir jährlich fort.

Mit diesen wesentlichen Themen leisten wir einen Beitrag zum SDG 13:

  • Klimaschutz
  • Energieerzeugung
  • Unternehmensentwicklung und neue Geschäftsfelder

 

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